Verkehr und Mobilität sind hart umkämpfte aktuelle Themen. Das zeigt sich auch im Murgtal. Am Sonntagnachmittag luden die Landtagskandidaten der FDP Patrick Wilczek und Petra Zink zu einem Online-Gespräch zu aktuellen Bauprojekten an der B462 ein.
In erster Linie äußerte sich FDP-Bundestagsabgeordneter und Obmann im Untersuchungsausschuss PKW-Maut Christian Jung zum Umbau des Autobahnanschlusses Rastatt-Nord, dem Pilotprojekt eWayBW und dem Lkw-Parkplatz an der B462 bei Gaggenau.
Jung setzt noch immer in erster Linie auf individuelle Mobilität und das Auto. Die Verkehrskonzepte der FDP bezeichnete er als „ganzheitliche Lösungen“, während er den Grünen vorwarf, zu sehr auf Fahrradwege zu setzen, die er im Murgtal für weniger wichtig hält.
Als erstes wurde über den geplanten Ausbau der Autobahnanschlussstelle Rastatt-Nord gesprochen. Aufgrund der chronischen Überlastung soll diese ab 2025 zum Vollkleeblatt ohne Ampeln ausgebaut werden. Nach dem Plan des Regierungspräsidiums soll dafür die Kreisstraße K3728 nach Muggensturm weichen, wogegen die Gemeinde Muggensturm kämpft, da ohne die Straße ein innerörtliches Verkehrschaos befürchtet wird.
Jung schlägt Kompromiss vor
Christian Jung sah die Notwendigkeit des Ausbaus, aber möchte auch die Bedenken der Muggensturmer ernst nehmen und schlug einen Kompromiss vor, bei dem ein Teil der Kreisstraße erhalten bleibt und der Verkehr dennoch besser abfließen kann.
Eine ablehnende Position nimmt der FDP-Politiker gegenüber eWayBW ein. Wenngleich er die Technologieoffenheit der FDP wiederholt betonte, steht Jung gerade dieser Technologie äußerst kritisch gegenüber. Oberleitungen für LKWs und Busse hält er großflächig für „politisch nicht umsetzbar“, denn „sonst gäbe es das schon in anderen Ländern“.
Er hält sie für gefährlich und nicht für den LKW- und Busverkehr geeignet. Insbesondere steht er der Teststrecke auf der B462 kritisch gegenüber. Sowohl die Topographie als auch die klimatischen Bedingungen der Region seien ungeeignet, da die Fläche zu hügelig sei und die relativ häufig vorkommenden Gewitter zu Unfällen an den Oberleitungen führen könnten. Er verspricht, weiterhin Widerstand zu leisten gegen das „Prestigeprojekt von Winfried Hermann“, dem baden-württembergische Minister für Verkehr.
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