In seiner Rede zu TOP 57 (Selbstbestimmtes Leben der älteren Generation unterstützen) erklärt der seniorenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Jörg Hansen:
„‘Selbstbestimmung und der Wunsch, dort zu leben, wo und wie der einzelne Mensch es möchte, ist ein hoher Wert.‘ Dieser Satz in der Einleitung des vorliegenden Berichts ist Zielvorgabe und Leitlinie zugleich. Ich danke dem Ministerium für Senioren, Minister Garg und seinem Team, sehr herzlich für die Berichterstattung. Ich weiß und erkenne an, dass gerade in Zeiten von Corona die Kapazitäten begrenzt sind. Umso mehr zeigt der Umfang sowie die Qualität des Berichts den Wert, den das Thema hat. Warum sage ich an dieser Stelle nicht Sozialministerium? Selbstverständlich ist die soziale Komponente dieses Themas eine wesentliche.
Aber ‚Älter werden‘ ist anders geworden im Laufe der Zeit. Frank Schirrmacher schreibt in seinem Buch aus der Jahrtausendwende ‚Das Methusalem-Komplott‘ noch sinngemäß davon, dass den Alten von der Gesellschaft ein schwächliches Etikett umgehängt wird, sie aber dieses Etikett auch annehmen. Älter werden ist heutzutage anders geworden: die ältere Generation mischt sich ein, ist aktiv oder bildet sich fort.
Nehmen wir dieses außerordentliche ‚Altenparlament‘. Die Frauen und Männer debattieren lebhaft und engagiert über eine breite Palette von Themen, die die Querschnittsaufgabe verdeutlicht. Von Wohnquartierentwicklung, Digitalisierung, Mobilität bis hin zur Gemeindeschwester finden die Diskussionen statt. Der Bericht spiegelt ebenfalls diese breite Palette wieder. Kurz vor der Pandemie hat dort der ehemalige Bremer Bürgermeister Henning Scherf über seine Alten-WG referiert. Es war ein feuriges Plädoyer für das optimistische älter werden.
Wir alle wünschen uns ein Älterwerden in Würde, ein Älterwerden nicht nur in den eigenen vier Wänden sondern auch in eigener Verantwortung und Bestimmung, möglichst bis zum letzten Tag. Dies ist nicht immer möglich, aber wir sollten alles dafür tun.
Der Anteil der älteren Generation in unserer Gesellschaft wächst beständig.
Die landesseitige Förderung der Selbstbestimmung, ob nun im Alter, oder aufgrund physischer oder psychischer Merkmalen von Menschen erfolgt auf vielen Ebenen. Zwei für mich wichtige Punkte möchte ich in meinem heutigen Beitrag noch einmal betonen:
Ein ‚Marktplatz der Möglichkeiten‘ ist für mich ‚engagiert-in-sh.de‘. Als senioren- aber auch sportpolitischen Sprecher meiner Fraktion spielt das Ehren-amt immer eine besondere Rolle. Über ‚engagiert-in-sh.de‘ können interessierte Vereine, Institutionen aber auch Gruppen, welche sich Hilfe wünschen, in eine zentrale Liste eintragen. Personen wiederrum die sich ehren-amtlich einbringen wollen, können diese Liste einsehen und auf die Hilfesuchende aktiv zugehen. Eine tolle Idee, eine tolle Internetseite. Auch Nachbarschaftshilfe, welche gerade in der ersten Phase der Pandemie sehr wichtig geworden ist, lässt sich hier finden.
Die Wahl der eigenen Wohnform ist ein elementarer Bestandteil der eigenen Selbstbestimmung. Um diese Wahl im Land zu unterstützen gibt es seit 2006 die landesweite Koordinierungsstelle KIWA, welche neutral, landesweite Beratungen zur Förderung und Unterstützung innovativer und besonderer Wohn-Pflegeformen im Alter anbietet. Ziel der Koordinierungsstelle KIWA ist damit, die Angebotsvielfalt und Qualität des Wohnens im Alter mit Unter-stützungsbedarf in Schleswig-Holstein zu stärken und weiterzuentwickeln. Die Koordinierungsstelle KIWA leistet also wichtige Arbeit.
Der Bericht beleuchtet noch viele weitere Initiativen, berichtet von engagierten Vereinen und Organisationen, welche sich in der Frage der Selbstbestimmung, zumeist im Alter, aktiv für den Bürger einsetzen. Diese Arbeit ist wichtig. Ich möchte daher allen Ehrenamtlichen, allen in der Hilfe tätigen Personen meinen Dank aussprechen. Machen sie weiter so. Miteinander und füreinander. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.“