Debatte um Tests an Schulen greift zu kurz
Freie Demokraten: Thüringen braucht pandemiefeste Bildungsangebote
Die teils sehr heftig geführte Debatte um Corona-Tests und Quarantäne-Fälle an Schulen greift bislang zu kurz. Wir brauchen pandemiefeste Bildungsangebote, insbesondere für Schüler, die nicht im Klassenzimmer unterrichtet werden können. „Weniger Panik, mehr angemessenes und nachvollziehbares Handeln – das ist das Gebot der Stunde“, sagt Franziska Baum, bildungspolitische Sprecherin der Freien Demokraten im Thüringer Landtag. „In unserem Land besteht nicht nur Schulpflicht, zugleich haben Schülerinnen und Schüler auch einen Anspruch darauf, in hoher Qualität unterrichtet zu werden. Deshalb müssen wir auf alle Situationen vorbereitet sein. Schulen müssen in die Lage versetzt werden, einen variablen, auf die jeweilige Situation angepassten Mix von Präsenz- und Distanzunterricht anbieten zu können.“
Die Bildungspolitikerin erinnert an die enorme Kreativität, die viele Schulen während der Lockdowns entwickelt haben. „Dennoch bedarf es klarer Regeln und erst recht viel Unterstützung bei deren Umsetzung.“ Die Freien Demokraten erachten moderne Lernmanagement-Systeme als ein alternatives Schulgebäude. Sie sind ein Ort, an dem Lernen und Unterricht stattfinden können. Sie helfen auch zu normalen Zeiten, die Teilhabe am Unterricht abzusichern. „Viele der pandemiebedingten Notlösungen haben das Potential, zu einem echten Zukunftsmodell weiterentwickelt zu werden“, betont Franziska Baum.
Im Juli 2021 hat der Landtag mit breiter Mehrheit einen fraktionsübergreifenden Antrag zur Digitalisierung im Bildungssystem beschlossen. Die Initiative dazu war von der FDP ausgegangen. „Jetzt kommt es darauf an, dass die Landesregierung diesen Beschluss ergebnisorientiert und zukunftsfähig umsetzt. Dafür brauchen wir drei Dinge: Strukturen, Personen und Kompetenz“, fordert Bildungsexpertin Baum.