„Seit über zwei Jahren beherrscht die Corona-Pandemie das Geschehen in der Welt und damit auch in Berlin. Zwei Jahre, in denen man auf Studien, Expertisen und Erfahrungen zurückgreifen kann, wie Politik den Rahmen für eine koordinierte und zielorientierte Strategie vorgeben hätte können. Jedoch muss RGR einsehen, dass sie zu wenig gehandelt und eher den Ist-Zustand verwaltet haben.
Viele Berlinerinnen und Berliner wollen sich impfen lassen, bekommen aber keine Termine bzw. stehen stundenlang vor den Impfzentren in der Warteschlange, um dann am Ende sogar ohne Impfung nach Hause geschickt zu werden. Hier übersteigt die Nachfrage das Angebot – und das nach 2 Jahren Pandemie. Wir brauchen weiterhin in Berlin den Ausbau von niedrigschwelligen Impfangeboten. Warum ist es immer noch nicht möglich, sich beim Zahnarzt oder in der Apotheke impfen zu lassen? Außerdem muss RGR verstärkt für Aufklärung – auch in vielen verschiedenen Sprachen – in der Impfkampagne sorgen, um Ressentiments und Barrieren abzubauen. Des Weiteren müssen die chaotischen Zustände in den Berliner Gesundheitsämtern endlich angegangen werden. Hier wird das Personal sich selbst überlassen. Noch im Mai 2021 hieß es aus der Senatsverwaltung für Gesundheit, dass die Gesundheitsämter 17 Millionen Euro für Personal bekommen, um in der anhaltenden Corona-Pandemie arbeitsfähig zu bleiben. 8 Monate später stehen die Berliner Gesundheitsämter am Rande der Leistungsfähigkeit und der Senat schaut fast tatenlos zu. Jedoch sind gerade die Gesundheitsämter die erste Firewall in der Corona-Krise. Darum brauchen wir eine schnelle und zentralorganisierte Kontaktnachverfolgung durch ein berlinweites Callcenter, damit potenziell Infizierte innerhalb von 24 Stunden informiert und die Gesundheitsämter entlastet werden. Die gewonnenen Daten müssen dann der Senatsverwaltung für Gesundheit gemeldet werden, die daraufhin weitere Schritte einleiten kann. RGR muss endlich handeln, um den Weg zurück in die Normalität aufzuzeigen.“