Thomas L. Kemmerich: „Omikron ist nicht Delta. Wir sollten die Regeln unseres Zusammenlebens neu definieren“
Angesichts von Omikron ist es dringend geboten, die Schwellenwerte für sogenannte Hotspots neu zu definieren. Bisher gilt laut der Thüringer Corona-Verordnung, dass bei wöchentlich mehr als 1000 Infektionen pro 100.000 Einwohner strengere Maßnahmen greifen. Die Freien Demokraten im Thüringer Landtag schlagen vor, diesen Wert auf 2000 anzuheben. Auch der zweite Schwellenwert, ab dem die strengsten Maßnahmen greifen, sollte verdoppelt werden – von 1500 auf 3000.
„Die Absicht der Landesregierung, den 1000er Wert unverändert lassen zu wollen, wird dem Charakter von Omikron nicht gerecht. Das ist, als lege sie die Hände in den Schoß“, sagt Thomas L. Kemmerich, Sprecher der FDP. „Bleibt es bei diesem Schwellenwert, könnte schon bald das gesamte öffentliche Leben stillgelegt sein. Das vordergründige Starren auf Inzidenzwerte war schon immer falsch und ist es jetzt erst recht. Entscheidend ist vielmehr, inwieweit es zu schweren Krankheitsverläufen kommt. Omikron ist nicht Delta. Omikron treibt zwar die Infektionszahlen steil nach oben, andererseits verlaufen Erkrankungen zu unser aller Glück milder als bisher. Das zeigt sich auch auf den Intensivstationen in Thüringen; die Belegungszahlen mit Corona-Patienten sind auf ein unkritisches Niveau gesunken. Der Charakter der Pandemie hat sich maßgeblich verändert. Das bedeutet aber auch: Wir können und wir sollten die Regeln unseres Zusammenlebens unter Pandemiebedingungen neu definieren.“