Eine kleine Geschichte von Kompetenz und Nebensächlichkeiten…

Es gibt Fragen, die stellt man normalerweise nicht. Zu banal klingen sie, und das erst recht, wenn die Antwort bereits in ihnen zu stecken scheint. Eine dieser Fragen lautet: Wozu beruft eine Landesregierung einen Wissenschaftlichen Beirat zum #Pandemiemanagement ein?

Wir sollten annehmen, dies geschieht, um auf der Basis fundierter Erkenntnisse die bestmöglichen Entscheidungen für unser Land treffen zu können. Soweit so gut. Allerdings leben wir in einem Bundesland, dessen Regierungschef zwischenzeitlich wähnte, der Virus würde einen Bogen um #Thüringen machen, und der, nachdem das Gegenteil eingetreten war, 279 Ä’s bei Twitter stammelte. Was also ist dieser Landesregierung die Empfehlung ihres eigenen Wissenschaftliche Beirats wert?
Offenbar nicht allzu viel.

In aller Eindringlichkeit haben die Wissenschaftler eine neue Strategie im Pandemiemanagement angemahnt. Wörtlich verlautbarten sie unter anderem: „Vor dem Hintergrund der hohen Ansteckungsfähigkeit des Virus sind Maßnahmen weniger effektiv, die darauf abzielen, Infektionen in der Breite zu verhindern. Vielmehr ist es sinnvoll, vorhandene Ressourcen zum Schutz medizinisch vulnerabler Gruppen mit dem Ziel der Verhinderung schwerer Erkrankungen zu nutzen.“ Geradezu reflexartig hat Gesundheitsministerin Heike Werner reagiert: Die Linke-Politikerin lehnt die Empfehlungen ab.

Das Pandemiemanagement der Minderheitsregierung ist seit Jahr und Tag von Beratungsresistenz geprägt. Es ist längst überfällig, diesem chaotischen Agieren ein Ende zu bereiten und Entscheidungen vor allem auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse zu fällen. Die Thüringer #Corona-Verordnung hat sich überholt. Die dort definierten Maßnahmen und Parameter passen nicht zur Omikron-Welle. Wir müssen raus aus dem Angstmechanismus, hin zu überschaubaren Regeln, die uns einerseits vor schweren Krankheitsverläufen schützen und andererseits privates und öffentliches Leben ermöglichen statt es zu verhindern.

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