Hessen: Freie Demokraten fordern durchdachte Krankenhausplanung

  • Kliniken benötigen ausreichend Landesmittel
  • Planung muss auch Praxen und Gesundheitszentren berücksichtigen
  • Mit Digitalisierung gegen ausufernde Bürokratie
Bild von Cor Gaasbeek auf Pixabay

Yanki PÜRSÜN, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat die Landesregierung aufgefordert, eine durchdachte Krankenhausplanung vorzulegen. „Ausreichend Investitionsmittel sind die Grundlage für die Zukunftsfähigkeit der hessischen Krankenhäuser. Dafür muss die Landesregierung ausreichend Landesmittel in die Hand nehmen, um die Grundlage für die beste Versorgung mit bester Qualität zu legen“, erklärt Pürsün anlässlich der heutigen Plenardebatte zur Finanzierung von Krankenhausinvestitionen. „Die Kliniken geraten auch ohne Pandemie immer wieder in finanzielle Schieflage. Das führt zu einem Sparzwang, in dessen Folge weniger Personal eingesetzt werden kann und die Beschäftigten das kompensieren müssen“, erklärt Pürsün.

Er weist in diesem Zusammenhang auch auf Kliniken hin, die nicht mal mehr im Ansatz rentabel seien und schließen müssten. „Der Verlust von Krankenhäusern reißt erstmal eine Lücke in die Gesundheitsversorgung der jeweiligen Region. Um solche Lücken zu verhindern, brauchen wir eine Gesundheitsplanung aus einem Guss: ein abgestimmtes Netzwerk klassischer Krankenhäuser, ambulanter Praxen und moderner Gesundheitszentren im ganzen Land für die beste Gesundheitsversorgung.“ Außer dem Aufbrechen alter Strukturen seien aber auch neue Ideen erforderlich, betont Pürsün und fordert, die Vorzüge der Digitalisierung und den technologischen Fortschritt zu nutzen. „Außer dem Mangel an Pflegepersonal ist es die ausufernde Bürokratie, die Krankenhäuser lähmt. Deswegen muss es das Ziel sein, Aktenberge und Faxgeräte der Vergangenheit zuzuschreiben. Mit klugen Investitionen in digitale Alternativen können wir Pflegern und Ärzten wieder mehr Luft für ihre Arbeit im Dienste der Menschen geben“, betont Pürsün und weist darauf hin, dass andere Länder bei diesen digitalen Konzepten wesentlich weiter seien als Hessen.

Außer der Finanzierung vermissen die Freien Demokraten auch die Optimierung der Gesundheitsversorgung: „Die Landesregierung muss endlich nachhaltig handeln. Ungeachtet des tatsächlichen Investitionsbedarfs Beträge auf hessische Krankenhausträger zu verteilen und den Rest den Kommunen zu überlassen, ist nicht zeitgemäß. Die landespolitische Aufgabe, die Unterfinanzierung der Krankenhäuser zu beheben, lässt sich nicht durch ein immer stärkeres Einverleiben kommunaler Mittel lösen.“ Es sei unfassbar, dass die Landesregierung trotz hoher Steuereinnahmen keine anständige Finanzierung der Krankenhausinvestitionen gestemmt bekomme, kritisiert Pürsün. „Die strukturelle Unterversorgung führt dazu, dass die Krankenhäuser Investitionen aus Mitteln finanzieren müssen, die eigentlich an anderer Stelle verplant sind. Leidtragende dieser Abwärtsspirale sind am Ende die Bürgerinnen und Bürger, die eine gute Gesundheitsversorgung erwarten.“

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