Zur Einbringung des FDP-Antrages „Start-Up-Land Mecklenburg-Vorpommern entfesseln“ in den Landtag äußert sich der Start-Up-politische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, David Wulff:
„Laut KfW-Gründungsmonitor 2021 hält Mecklenburg-Vorpommern fast die rote Laterne. Platz 15 von 16 bei der Gründungsintensität. 51 Gründungen auf 10 000 Erwerbstätige Personen im Jahr 2021, so sieht es für unser Land aus. Nur Bremen steht noch schlechter da. Die Tendenz der Gründungen in Mecklenburg-Vorpommern geht nach wie vor zurück, während sie in anderen Bundesländern nach oben geht. Die Gefahr, dass Mecklenburg-Vorpommern den Anschluss verliert und im Wettbewerb um Start-Ups und damit auch um junge Menschen weiter an Boden verliert, ist derzeit besonders hoch. Und welche Antworten hat die rot-rote Landesregierung darauf? Jedenfalls keine befriedigenden.“
„Wir brauchen Impulse, damit ein sich selbsttragendes Ökosystem entstehen kann und dabei die besten Rahmenbedingungen schaffen. Eine aktive Gründungskultur benötigt die richtigen Voraussetzungen. Sowohl in der Infrastruktur als auch bei den Förderprogrammen für alle Arten von Gründungen müssen Änderungen vorgenommen werden, damit das Gründungsökosystem in Mecklenburg-Vorpommern wettbewerbsfähig wird. Die letzte Gründerzeit im 19. Jahrhundert hat nachhaltig Wachstum und Wohlstand gebracht. Wir brauchen endlich eine neue Gründerzeit.“
Aus diesem Grund hat die FDP heute im Landtag einen Antrag mit dem Titel „Start-Up-Land Mecklenburg-Vorpommern entfesseln“ eingereicht, der eine Reform der Unterstützung des Gründungsökosystems in Mecklenburg-Vorpommern zum Kern hat.
„Die Gefahr, dass unser Land den Anschluss verliert und im Wettbewerb um Start-Ups und damit auch um junge Menschen weiter an Boden verliert, ist derzeit besonders hoch. Um die Attraktivität zu steigern und auch der wirtschaftlichen Bedeutung von Unternehmensgründungen gerecht zu werden, schlagen wir vor, ein Gründungssemester an den Hochschulen in MV zu etablieren, die Förderungshöhe des Gründungsstipendium auf bis zu 2000 Euro anzuheben und das Gründungsstipendium für alle Studierenden zu ermöglichen. Des Weiteren fordern wir, die bestehenden Digitalen Innovationszentren zu stärken und mit Landesmitteln nachhaltig auszustatten, die Förderung von Gründerinnen stärker in den Fokus zu rücken, indem eine Wiederauflage des Mentoring-Programms angeboten wird, einen jährlichen Gründungs- und Start-Up-Bericht zu erstellen und einen Gründungsbeirat am Wirtschaftsministerium.“
„Der Förderung von Gründerinnen und Gründern, insbesondere auch von gründungswilligen Menschen in Mecklenburg-Vorpommern muss von der Politik endlich ein höherer Stellenwert eingeräumt werden.“
Die Vernetzung von Hochschulen und Gründerinnen und Gründern ist zentral für die Entwicklung eines funktionierenden Gründungsokösystems. Hier kann durch die Fortsetzung der Digitalen Innovationszentren und der Einführung von Start-Up-Inkubatoren an den Hochschulen eine bessere Vernetzung entstehen. Durch eine gelungene Verzahnung kann hier eine engere Zusammenarbeit entstehen.
Die finanzielle Unterstützung und die Ausgabe von Bürgschaften und Beteiligungen sind essentiell um in der Seed- und Entry-Phase Gründungen zu unterstützen. Diese landesseitigen Darlehens- und Beteiligungsfonds stellen eine wichtige Stütze dar. Dennoch sind die bisherigen Anstrengungen nicht ausreichend, um eine effektive Verbesserung der Förderkulisse in Gang zu setzen. Gerade bei den Gründungsstipendien werden nicht die gesetzlichen Rahmenbedingungen ausgereizt, sodass Mecklenburg-Vorpommern im Vergleich zu Ländern wie Bremen und Sachsen-Anhalt einen Wettbewerbsnachteil hat. Diesen Wettbewerbsnachteil gilt es zu beseitigen.