
„Die Berliner Feuerwehr hat im Jahr 2021 erneut an der Überlastungsgrenze gearbeitet. Die Zahl von 500.000 Einsätzen, die lange unvorstellbar schien, könnte schon im nächsten Jahr überschritten werden. Die Ursache liegt im ständigen Anstieg der Notfallrettungseinsätze, die zu einer ständigen Überlastung der Rettungsdienste führen. Nahezu täglich muss jetzt der Ausnahmezustand ausgerufen werden. Diese Entwicklung ist mit immer mehr Rettungsfahrzeugen und immer mehr Personal allein nicht zu bewältigen. Es ist dringend Zeit für ein Umdenken und Umsteuern: Der Senat muss ein Konzept vorlegen, um Notfalleinsätze auf die Fälle zu konzentrieren, in denen sie wirklich erforderlich sind. Dazu muss die Leitstelle Notfälle weitaus stärker als bisher von weniger dringlichen Einsätzen – z.B. Krankentransporten – unterscheiden. Die Leitstelle braucht eine Schnittstelle zu Krankentransportunternehmen, die reine Transportaufgaben effizienter und günstiger erledigen können. Wir müssen analysieren, welche Qualifikationen wir bei kombinierten Einsätzen von Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen jeweils benötigen, wie Patienten nach dem Transport optimal weiter betreut werden können und wie ein Feedback an die Rettungsmannschaften künftige Einsätze verbessern kann. Es reicht nicht, wenn ein Senat jährlich immer höhere Zahlen vorträgt – die Hilferufe aus der Feuerwehr können nicht nur mit – gerechtfertigter – Wertschätzung, sondern nur mit den richtigen Konzepten und entschiedenen Maßnahmen beantwortet werden. Hier ist die Innensenatorin in der Verantwortung.“