Um mehr Lehrerinnen und Lehrer für Grund- und Mittelschulen zu gewinnen, pocht der Bayerische Lehrerverband BLLV auf gleiches Gehalt für die Pädagogen verschiedener Schularten. Ministerpräsident Markus Söder müsse Bildungspolitik endlich zur Chefsache machen, so BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. Dazu der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag Matthias Fischbach:
„Wie verzweifelt müssen die Appelle denn noch werden, bis die Staatsregierung endlich handelt? Jahrelang wurde das Thema Lehrermangel unter den Teppich gekehrt, ein sichtlich überforderter Minister im Amt gelassen und sich damit begnügt, weiter mit Notmaßnahmen ‚auf Sicht‘ zu fahren. Die Lücken lassen sich nun nicht mehr länger leugnen. Trotzdem fehlt immer noch ein überzeugendes Gesamtkonzept zur Stärkung unserer Grund- und Mittelschulen.
Die Gräben zwischen den Koalitionspartnern sind dafür anscheinend zu tief. Ganze 23 Regierungserklärungen haben Söder und seine Minister seit der Wahl abgegeben – zur Bildung war keine einzige dabei. Dort regiert weiter die Planlosigkeit. Das ist ein Trauerspiel.
Dabei ist eine tiefgreifende Reform der Ausbildung, Anstellung und Bezahlung von Bayerns Lehrkräften lange überfällig. Ideen gibt es viele, die Oppositionsfraktionen mühen sich hier seit Jahren mit unzähligen Anträgen und Gesetzentwürfen ab. Doch von CSU und Freien Wählern hören wir nur Ablehnung und kein Aufbruchssignal. Solange der Koalitionsfrieden aber wichtiger scheint, als der Zustand unserer Schulen, braucht sich niemand über die Quittung zur nächsten Landtagswahl wundern.“