FISCHBACH zum Lehrkräftemangel an Gymnasien: Schulen brauchen zusätzliches Personalbudget statt starrer Stellenzuweisungen
Nicht nur an Grund- und Mittelschulen, auch an Gymnasium fehlt es inzwischen an Lehrkräften. Eine Umfrage des Bayerischen Philologenverbands (bpv) hat nun ergeben, dass derzeit in Teilzeit arbeitende Lehrer dieses Problem durchaus mindern könnten. Doch weit über die Hälfte von fast 5.000 Lehrkräften habe angegeben, dass zusätzliche Organisations- und Verwaltungsaufgaben sowie eine Vielzahl von Terminen außerhalb des Unterrichts sie davon abhalte. Dazu der bildungspolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion Matthias Fischbach:
„Die Umfrage des Philologenverbands zeigt deutlich, wo der Hase im Pfeffer liegt. Unsere Schulen bekommen zu viele, zu bürokratische und zu starre Vorschriften aus dem Kultusministerium. Das ständige Reinregieren und immer neue Anforderungen aus München schlauchen nachhaltig – kein Wunder, dass viele Lehrkräfte Stunden reduzieren und nur noch in Teilzeit arbeiten wollen. Die Forderung nach mehr Unterstützungskräften ist daher logisch und richtig.
Entscheidend ist aber, dass Schulen endlich ein flexibles und einfach einzusetzendes Personalbudget statt starrer Stellenzuweisungen und statt überbürokratischer Antragsprozesse bekommen. Nicht nur das Antragschaos für Kräfte, die bei Piazolos Brückenbauprogramm im Sommer 2021 helfen sollten, ist vielen Schulleitern noch in grausiger Erinnerung. Allzu oft hat dabei der zusätzliche bürokratische Aufwand die erreichten Entlastungen nivelliert. Auf der Strecke bleiben dabei immer die Kinder als schwächstes Glied in der Kette. Ziel muss sein, den Lehrkräften mehr Raum für Pädagogik zu lassen, denn dafür haben Sie diesen Beruf gewählt.“
SANDT: Staatsregierung muss endlich den Erziehermangel bekämpfen
Die vier bayerischen kommunalen Spitzenverbände haben sich in einem Brandbrief an Sozialministerin Ulrike Scharf gewandt. Sie warnen darin, dass sich der Fachkräftemangel in den Kitas dramatisch verschärft. Dazu erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin für frühkindliche Bildung der FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag Julika Sandt:
„Niemand anderes als die bayerische Staatsregierung selbst hat den eklatanten Fachkräftemangel in fast allen bayerischen Kitas zu verantworten. Sie hat jahrelang notwendige Reformen der Erzieherausbildung verschlafen. Nach wie vor hat die Staatsregierung keine Ahnung, wie viele Fachkräfte fehlen. Warum? Es gibt schlichtweg keine Fachkraftbedarfsanalyse, die das berechnen könnte. Einen Vorstoß der FDP-Landtagsfraktion dazu haben die Regierungsfraktionen CSU und Freie Wähler abgelehnt. Das heißt im Klartext: Der Bedarf wird nicht geplant, sondern ins Blaue hinein geschätzt. Jetzt, wo die Kommunen Alarm schlagen, fällt Sozialministerin Scharf nichts Besseres ein, als die Verantwortung einfach zurück an die Kommunen zu schieben. Eine Frechheit! Ich warte nur, wann Scharf ergänzt, dass die Ampel in Berlin am Erziehermangel in Bayern schuld ist.
Statt Verantwortungs-Pingpong zu spielen, muss die Staatsregierung jetzt handeln. Sonst werden unsere Kinder mangels frühkindlicher Bildung ihrer Chancen beraubt. Familien stehen vor existenziellen Problemen, weil Eltern ohne Kinderbetreuung ihrem Erwerb nicht mehr nachgehen können. Um das zu verhindern, haben wir bereits im Mai ein umfassendes Antragspaket eingebracht, das die Ausbildung von Kita-Fachkräften deutlich voranbringen würde. Zudem fordern wir darin Verbesserungen der Arbeitsbedingungen, Entlastungen für das Leitungs- und Verwaltungspersonal, eine Flexi 24-Kinderbetreuung, regelmäßige Fachkraftbedarfsanalysen und vor allem Qualitätsbesserungen in der frühkindlichen Bildung. Die Staatsregierung darf sich hier gern bedienen.“
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