Bayern – SANDT: Staatsregierung feiert drei Milliarden Euro Familiengeld, während Kitas ächzen

Ministerpräsident Söder und Staatsministerin Scharf laden anlässlich des vierjährigen Jubiläums und Überschreitens der Drei-Milliarden-Euro-Marke an ausgezahltem Familiengeld zur festlichen Übergabe symbolischer Familiengeld-Schecks ein. Dazu erklärt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende sowie Sprecherin für Familie und frühkindliche Bildung der FDP im Bayerischen Landtag Julika Sandt:

Julika Sandt

„In den Kitas herrscht Personalmangel, ein Verbund aus 150 Wissenschaftlern sieht das Kita-System sogar vor dem Kollaps. Die Fachkräfte sind natürlich sauer, denn die politisch Verantwortlichen müssten doch gerade jetzt alles tun, um die Erzieherinnen und Kinderpflegerinnen im Beruf zu halten und mehr Fachkräfte zu gewinnen. Aber statt sich für den hausgemachten Notstand zu entschuldigen, feiert sich die Staatsregierung lieber dafür, dass sie bereits drei Milliarden Euro für ein hastig entwickeltes Wahlgeschenk – das Familiengeld – ausgegeben hat.

Das Familiengeld war von Anfang an ein Fehlkonstrukt. Die Mittel wären besser in die frühkindliche Bildung investiert. Ein Grund zum Feiern ist es allemal nicht, denn die Auswirkungen der verfehlten Politik spüren nun die Familien mit Kita-Kindern tagtäglich. Ich frage mich, wie CSU und Freie Wähler so weit an der Lebenswirklichkeit der Familien vorbeiregieren können!

Wäre das Geld in die frühkindliche Bildung geflossen, dann hätte man dafür 52.300 neue Krippenplätze und 108.000 neue Hortplätze einrichten können. Damit wäre der geschätzte Mehrbedarf an Plätzen gedeckt. Zudem hätte man noch den Betreuungsschlüssel von einem Erzieher zu elf Kindern bis auf 1:8 senken können. Obendrein hätte der Freistaat immer noch viele hundert Millionen Euro übrig für die Ausbildung und Weiterbildung von Ergänzungskräften und Quereinsteigern, um den Fachkräftemangel zu lindern. Damit hätte die Staatsregierung die dringendsten Probleme der Kitas lösen können.“

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