Der landwirtschaftspolitische Sprecher der niedersächsischen FDP-Landtagsfraktion, Hermann Grupe, plädiert dafür, der heimischen Landwirtschaft die Möglichkeit zu geben, die Folgen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine auf die Nahrungsmittelproduktion und -preise und die teilweise verheerenden weltweiten Auswirkungen dieser Entwicklung so gut wie möglich abzufedern. „Die Kornkammer Europas wird bombadiert, das bringt die Ernährungssicherheit in Gefahr. Die globalen Lebensmittelpreise haben laut der UN den höchsten Stand aller Zeiten erreicht. Das trifft bei uns die Haushaltskasse vieler Menschen empfindlich, bei den Ärmsten dieser Welt kommt aber schlicht nicht mehr genug an. UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat vor einer Hungerkatastrophe mit mindestens 100 Mio. Menschen gewarnt, wenn die freie Welt nicht konsequent gegensteuert. Neue Flüchtlingswellen wären die mittelbare Folge“, erklärt Grupe. Vor diesem Hintergrund müssten alle Register gezogen werden, um ausreichend Nahrungsmittel und Agrarrohstoffe zur Verfügung zu stellen, ohne den Natur- und Umweltschutz aus dem Auge zu verlieren.
Flächenstillegungen oder auch die Vorgabe, Pflanzenschutzmittel drastisch zu reduzieren, müssten der Vergangenheit angehören. „Wer jetzt noch eine Mangelernährung der Pflanzen in Kauf nimmt, handelt hochgradig unverantwortlich und unsolidarisch. Eine Düngung von 20% unter dem Bedarf hat keinen Effekt auf die Wasserqualität, sorgt aber für Mindererträge und minderwertige Futterqualitäten. Wenn wir weiterhin eine leistungsfähige Tierhaltung und Weidewirtschaft wollen, müssen wir sie fördern und den Landwirten, die sich teilweise mittlerweile in prekären Situation befinden, klare Zukunftsperspektiven sichern“, fordert Grupe.
Hintergrund: Mit den Stimmen von SPD, CDU und Grünen, wurde heute im Landtag der Antrag der FDP-Fraktion „Nahrungsmittelerzeugung optimieren – Gewässerqualität schützen“ angelehnt.