Bayern – KÖRBER: Söders Stammstrecken-Desaster geht in die nächste Runde

Die Deutsche Bahn hat heute endlich offizielle Zahlen zur Bauzeit und den Kosten der zweiten Stammstrecke veröffentlicht. Demnach wird das Projekt bis zu sieben Milliarden Euro kosten, die Fertigstellung soll zwischen 2035 und 2037 erfolgen. Hierzu Sebastian Körber, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Landtagsfraktion:

Sebastian Körber, FDP

„Heute hat Bayern als Auftraggeber der zweiten Stammstrecke die Rechnung für jahrelanges Zaudern und Wegsehen bekommen. Ganze zwei Milliarden Euro wird das Projekt den Freistaat am Ende mehr kosten – vorausgesetzt es läuft jetzt alles glatt. Hier habe ich allerdings meine Zweifel. Der heute von Söder an den Tag gelegte Aktionismus kommt zwei Jahre zu spät. Denn bereits im April 2020 hatte die Baubegleitung des bayerischen Verkehrsministeriums den Sachstand, dass das Projekt deutlich teurer und dazu wesentlich später fertig werden wird. Wie das Projektcontrolling durch die Baubegleitung verschärft werden soll, ist mir ein Rätsel. Denn diese hat den Steuerzahler bereits mehrere Millionen Euro gekostet. Wichtiger wäre es, aus dessen Erkenntnissen auch die richtigen Konsequenzen zu ziehen – und zwar nicht nach zwei Jahren.

Ich bin gespannt, wie Söder die Zeche zahlen möchte. Im April dieses Jahres hat man erstmals das bayerische Finanzministerium von zu erwartenden Mehrkosten unterrichtet, obwohl man bereits intern vor über zwei Jahren von deutlichen Mehrkosten ausgegangen ist. Nachdem sich die Staatsregierung auf das Milliarden-Fiasko nicht vorbereitet und Rücklagen gebildet hat, werde ich ein Auge darauf haben, dass nicht alle Regionalisierungsmittel vollends in die zweite Stammstrecke fließen. Es ist mir als Vertreter einer eher ländlichen Region, nämlich Oberfranken, wichtig, dass der ÖPNV insbesondere in der Fläche Bayern ausgebaut und modernisiert wird.“

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