Thüringen: Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zum „Netflix mit Rundfunkauftrag“ umgestalten

Robert-Martin Montag: ÖRR muss sich der verändernden Mediennutzung der Menschen stellen

Robert-Martin Montag Robert-Martin Montag
Robert-Martin Montag

„Wir sollten Tom Buhrow beim Wort nehmen! Es ist höchste Zeit für den öffentlichen Rundfunk, sich der verändernden Mediennutzung der Menschen zu stellen“, fordert Robert-Martin Montag, medienpolitischer Sprecher der FDP im Thüringer Landtag. Er schlägt eine radikal anmutende Veränderung vor: Der ÖRR soll zu einem „Netflix mit Rundfunkauftrag“ umgestaltet werden. Der Vorsitzende der ARD, Tom Buhrow, hatte zuvor erstmals umfassende Reformen des ÖRR angemahnt.

Dass ARD, ZDF und Deutschlandfunk ihr Angebot in Zukunft nicht mehr entlang der tradierten linearen Ausspielroutinen produzieren, ist für Montag überfällig. Der Rundfunkauftrag legt dem ÖRR zwar auf, die essentielle Versorgung der Allgemeinheit mit einem geeigneten Angebot in den Bereichen Bildung und Informationen sowie Kunst, Kultur und Unterhaltung sicherzustellen. Der Auftrag lässt aber offen, über welche Kanäle dies letztlich geschieht.

 

Der Medienexperte der Thüringer FDP verweist auf den radikalen Wandel der Medienlandschaft und des -konsums. „Das Fernseherlebnis während der Prime Time am Samstagabend, zu dem sich die Familie im Wohnzimmer einfindet, ist ein Relikt der Vergangenheit. Die Grenzen zwischen TV-Gerät und Smartphone, zwischen linearer und non-linearer Mediennutzung verschwinden mehr und mehr. Heute können Inhalte kostengünstig über das Internet auf der ganzen Welt verbreitet werden. Dies macht das Angebot breiter und vielfältiger, zugleich aber unübersichtlicher. Dieser Entwicklung muss auch der ÖRR gerecht werden, ohne dabei seine seriöse, pluralistische, der Wahrheit und Gesellschaft verpflichtete Berichterstattung aufzugeben.“

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