Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf hat heute bekannt gegeben, dass mittlerweile 200 von ursprünglich 800 Sprach-Kita-Fachkräften eine andere Tätigkeit gefunden haben. Dazu Julika Sandt, Sprecherin für frühkindliche Bildung der Landtags-FDP:
„Danke für nichts, Ministerin Scharf! Schon vor Monaten haben Experten vor einem Fachkräfte-Exodus gewarnt. Und es ist ja auch nur logisch, dass sich die Fachkräfte andere Jobs suchen, wenn zu lange nichts passiert und sie im Unklaren über ihre Arbeitsverhältnisse bleiben. Scharf hat viel zu lange gezögert, keine Zusagen gemacht. Und jetzt passiert genau das: Die Fachkräfte wandern ab.
Während Sozialministerin Scharf Däumchen gedreht, niedliche Alpaka-Fotos gemacht und ihrer Energie aufs Zetern gegen die Ampel verschwendet hat, hat ein Viertel der Fachkräfte die Sprach-Kitas bereits verlassen. Und anstatt das Ruder rumzudrehen, Anträge auf Förderung von Sprach-Kitas zu ermöglichen, kommt von der bayerischen Staatsregierung einmal mehr nur eine mündliche Ankündigung. So wird das nichts.
Ausgerechnet den Kindern, die sprachliche Unterstützung dringend brauchen, raubt die Ministerin die Chancen. Schon Anfang November habe ich ein Landesprogramm für die Sprach-Kitas gefordert. Dieses wurde von den Regierungsfraktionen abgelehnt. Nach massiver Kritik von den Sprach-Fachkräften habe ich zum wiederholten Male Anfang März in einem Dringlichkeitsantrag mit Nachdruck die schnelle Verabschiedung eines Landesprogramms oder eine verbindliche Förderzusage gefordert. Auch das haben die CSU und Freie Wähler abgelehnt. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, dass alle Kitas eine feste Zusage brauchen – damit nicht noch mehr Fachkräfte verloren gehen. Handeln Sie endlich, Ministerin Scharf!“