In Deutschland wird etwa jedes 230. Kind tot geboren. Im Jahr 2021 gab es 3.420 Totgeburten und damit 4,3 Totgeburten je 1.000 Geborene. Dies ist ein Höchststand seit dem Jahr 1999 und die Fortsetzung eines negativen Trends. Etwa jede zehnte Frau wird in ihrem Leben von einer Fehl- oder Totgeburt betroffen sein und häufig sehr stark traumatisiert. Für viele Eltern ist eine Fehl- oder Totgeburt ein traumatisches Erlebnis mit oftmals langanhaltenden schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen.
„Wir müssen die betroffenen Eltern, die zudem bei einer Fehlgeburt oft keine Möglichkeit haben, Abschied zu nehmen, mit konkreten Maßnahmen unterstützen“, so Angelika Hießerich-Peter, stellv. Landesvorsitzende der FDP Saar. Wichtig wäre auch ein Dialog mit den Friedhofsverbänden mit dem Ziel, auf Friedhöfen Stelen oder Grabsteine einzurichten, die für Eltern von Sternenkindern einen Ort der Trauer darstellen können.
Wir Freie Demokraten setzen uns für die bessere Versorgung von Eltern nach Fehl- und Totgeburten ein. Der Mutterschutz und der neu einzuführende Partnerschutz sollen auch bei Fehl- und Totgeburten greifen, wobei die Länge des Mutterschutzes gestaffelt je nach Fortschritt der Schwangerschaft gestaltet werden muss. Zudem sollten Eltern ein Recht auf Bestattung ihrer Sternenkinder auf Wunsch eines Elternteils haben, das unabhängig vom Gewicht, von der Schwangerschaftsdauer und der Todesart bestehen soll. Die Elternteile des verstorbenen Kindes sollten durch die Ärzte, das Pflegepersonal, die Klinik oder die Hebamme schriftlich auf ihr Bestattungsrecht hingewiesen werden. Die Krankenhäuser sollten mit ausreichenden personellen, räumlichen und finanziellen Ressourcen ausgestattet werden, um eine professionelle und umfassende Nachsorge für Betroffene