Bayern – SANDT: CSU-Ministerin Scharf darf Sprach-Kitas nicht zum politischen Spielball machen!

Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf hat in einem Schreiben die Eckpunkte für das geplante Landesförderprogramm Sprach-Kitas vorgestellt. Das Programm soll von 25.000 auf 20.000 Euro pro Fachkraft und Jahr gekürzt werden. Zudem will die CSU-Ministerin nur diejenigen Fachkräfte fördern, die bis zum 30. Juni dabei sind. Vergangene Woche erst hatte sie in einer Pressekonferenz erklärt, 200 Fachkräfte hätten dem Beruf bereits den Rücken gekehrt. Dazu erklärt Julika Sandt, Sprecherin für frühkindliche Bildung der FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag:

Julika Sandt

„Sozialministerin Scharf zeigt sich radikal rücksichtslos. Ich bin entsetzt, dass sie die Fördermittel pro Sprach-Fachkraft im Landesprogramm um ganze 5.000 Euro senken will. Alarmierend ist auch Scharfs Ankündigung, nur die Fachkräfte zu fördern, die bis zum 30. Juni dabei sind. In Anbetracht der Tatsache, dass bereits rund 200 von 800 Sprach-Fachkräften abgewandert sind, weil sichere Zusagen fehlten, wäre das ein weiterer Kahlschlag für die Sprach-Kitas. Die Staatsregierung sollte sich schämen! Sie will noch nicht einmal eine Nachbesetzung vakant gewordenen Stellen finanzieren.

Bestimmt wird Ministerin Scharf wie immer versuchen, der Ampel im Bund die Schuld zuzuschieben. Dann muss sie aber beantworten, weshalb andere Bundesländer wie etwa Schleswig-Holstein die Förderung pro Sprach-Fachkraft sogar um 3.000 Euro erhöht haben, Bayern aber dazu nicht in der Lage ist. Im Übrigen können die Sprach-Kitas dort seit Februar Anträge auf Förderung stellen. In anderen Bundesländern haben die Fachkräfte seither Sicherheit, in Bayern aber nicht. Fakt ist auch: Die Bundes-Mittel für Kita-Qualität, aus denen die Länder künftig die Sprach-Kitas fördern sollen, werden von gut einer Milliarde auf knapp zwei Milliarden Euro erhöht. Das Geld wäre also da.

Die pädagogischen Fachkräfte in den Sprach-Kitas leisten eine so wertvolle Arbeit bei der Förderung von Kindern aus verschiedenen Herkunftsländern. Deshalb darf die bayerische Staatsregierung die Sprach-Kitas nicht zum politischen Spielball ihres Ampel-Bashings machen. Oberstes Ziel muss doch sein, die Sprach-Kitas angemessen zu fördern und sie dabei zu unterstützen, qualifizierte Fachkräfte zu finden und vor allem auch zu halten.

Ich fordere Sozialministerin Scharf auf, ihre Entscheidungen zu überdenken und endlich die Bedürfnisse der Kinder in den Mittelpunkt zu stellen. Denn Bildung ist eine Investition in die Zukunft und jedes Kind verdient eine gute Sprachförderung.“

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