Die neuesten Zahlen zur Wohnungsbauentwicklung in Bayern sind alarmierend. Die Baugenehmigungen sind im ersten Halbjahr um besorgniserregende 27,2 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig leidet das bayerische Handwerk unter den Auswirkungen der Inflation und einem spürbaren Auftragsrückgang. Eigenheimpreise und Mieten steigen in vielen Regionen.
Dazu Sebastian Körber, Sprecher für Bau und Wohnen der FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag: „Die Lage ist prekär. Überall am Bau- und Wohnungsmarkt brennt es. Und die Staatsregierung steht noch immer ohne Feuerlöscher da. Statt endlich eine wegweisende Reform auf den Weg zu bringen, pumpt sie Unsummen in den Markt. Die Mittel der Wohnraumförderung sind 2023 um 15 Prozent gestiegen – und wie vermutet, werden sie von Inflation, Bau-, Material- und Energiekostensteigerungen aufgefressen. Geld allein löst nun mal die Probleme nicht. Der groß angekündigte Wohnungs-Bau-Booster des Bauministers ist ein Rohrkrepierer. Und seit seinem Boosterchen Anfang des Jahres ist Bernreiter abgetaucht.
Dabei ist Bauen und Wohnen eine der drängendsten Fragen unserer Zeit. Ausreichend und bezahlbarer Wohnraum schafft Zufriedenheit und Sicherheit. Wohnen darf auf keinen Fall zum Luxus werden. Die Mieten müssen erschwinglich sein und auch junge Familien sollen sich Wohneigentum leisten können. Die Staatsregierung sollte sich endlich einen Ruck für eine Reform geben und vor allem verkrustete Strukturen aufbrechen und Bürokratie abbauen. Gerade Bürokratieabbau ist eine kostengünstige Maßnahme, die sehr viel Wirkung entfalten kann. Wir brauchen eine Entrümpelung der Bauvorschriften und wir müssen die Digitalisierung vorantreiben. Bayern hinkt bei der Digitalisierung im Bauwesen noch weit hinterher. Zusätzlich bedarf es einer Offensive für Wohnen im Eigentum. Eine Maßnahme wäre hier, endlich die Grunderwerbsteuer für erste, selbstgenutzte Wohnung abzuschaffen.“