Robert Malorny

Nach Ausflug in den Hanf: FDP Sachsen für sicheren, aber unbürokratischen Cannabis-Verkauf

(Dresden, 16.08.2023) Legaler Cannabis-Anbau ist schon jetzt eine Wachstumsbranche in Sachsen. Davon konnte sich neulich Vorstandsmitglieder der FDP Sachsen in Ebersbach bei Großenhain überzeugen.

Die Freien Demokraten besichtigten dort zusammen mit ihrem designierten Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2024, Robert Malorny, die Produktionsanlage der Demecan GmbH. Dieses Pharmaunternehmen stellt unter Reinraumbedingungen medizinisches Cannabis her. Über 80 Beschäftigte arbeiten dort. Die Firma hat 18,6 Millionen Euro in den Standort investiert und einen ehemaligen Schlachthof zur High-Tech-Plantage umgebaut.

Thema bei diesem Betriebsrundgang war auch die geplante Cannabis-Legalisierung. Einige Bestandteile des Reformvorhabens aus dem Hause des Bundesgesundheitsministers bekamen eine klare Abfuhr. „Die FDP steht für einen eigenverantwortlichen Konsum von legalem Cannabis“, sagte Robert Malorny nach dem Betriebsrundgang.

In diesem sprach Demacan-Geschäftsführer Dr. Constantin von der Groeben die Regulierung durch die deutsche Gesundheitsbürokratie an, zu der die Begrenzung der Produktionsmenge und an der Zwangsaufkauf der in Ebersbach hergestellten Produkte durch die deutsche Cannabis-Agentur gehören. Die Demacan kann also keine eigenen Vertriebswege aufbauen, beispielsweise Apotheken direkt beliefern.

Die Deutsche Cannabis-Politik lehne sich sehr streng an völkerrechtliche Konventionen, sagt Dr. Constantin von der Groeben. Diese stellen den Schutz der Menschen vor dem Suchtstoff Tetrahydrocannabinol, dem rauschwirksamen Inhaltsstoff der Cannabis-Pflanze, in den Vordergrund. Die Regulierung der Produktionsmenge in Deutschland verzerre aber den Wettbewerb für deutsche Pharmaunternehmen, die medizinisches Cannabis herstellen. In anderen europäischen Ländern dürfe mehr produziert werden und aus diesen Ländern nach Deutschland auch mehr eingeführt werden. Diese Importe führen die deutsche Regulierung bei der Produktion daher ad absurdum.

In der anschließenden Gesprächsrunde sprachen die sächsischen Freien Demokraten mit Dr. Constantin von der Groeben auch über die geplante Cannabis-Legalisierung. „Wir favorisieren die Abgabe von Cannabis-Produkten in lizenzierten Geschäften mit möglichst wenig Bürokratie“, sagte Robert Malorny. Nach seinen Worten müssten das nicht unbedingt Apotheken sein. Es geht um den qualifizierten Verkauf. „In den Cannabis-Clubs gibt es keine Verkaufsgespräche über Produkte und Risiken“, sagte Robert Malorny.

Diese Cannabis-Clubs sind eine Säule des Reformvorhabens zur Cannabis-Legalisierung. Die Vereine sollen das Cannabis abgeben, Konsumenten müssen Mitglieder sein. „Wenn es gut läuft, wird das ein Rohrkrepierer. Wenn es schlecht läuft, tarnen sich Kriminelle als Cannabis-Verein“, sagte Dr. Anita Maaß, Landesvorsitzende der FDP Sachsen. Diese Social-Clubs sind nach ihren Worten weit weg vom eigentlichen Ziel des Gesetzes, einen qualifizierten Jugend- und Konsumentenschutz zu garantieren und den Schwarzmarkt auszutrocknen. Gleichzeitig könnten bei der Eigenproduktion auch keine hohen Qualitätsstandards für Cannabis eingehalten werden.

Die FDP Sachsen setzt auf die 2. Säule des Reformvorhabens, welche vorsieht, Modellregionen einzurichten. Dabei wird es Unternehmen ermöglicht, Cannabis zu produzieren, das dann für Erwachsene in lizenzierten Fachgeschäften erhältlich ist. Auf diese Weise, so die Bundesregierung, könnten die Auswirkungen einer kommerziellen Lieferkette auf den Gesundheits- und Jugendschutz sowie Schwarzmarkt wissenschaftlich untersucht werden.

KAFFEEPAUSE DOPPELPUNKT: POTTCAST – Politik zum Mithören

Die geplante Cannabis-Legalisierung ist auch das Thema der nächsten Podcast-Folge der FDP Sachsen. Landesvorsitzende Dr. Anita Maaß, ihre Stellvertreterin Norma Grube und der designierte Spitzenkandidat der sächsischen FDP für die Landtagswahl 2024, Robert Malorny, sprechen mit Dr. Constantin von der Groeben, dem Geschäftsführer eines der einzigartigsten Unternehmens Sachsens. Die Demecan GmbH stellt unter Reinraumbedingungen medizinisches Cannabis her. Die Folge ist ab Mittwoch, dem 16. August, zu hören unter: https://www.podcast.de/podcast/3063712/kaffeepause-doppelpunkt-pottcast-politik-zum-mithoeren.

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