FDP legt im Thüringer Landtag konkrete Vorschläge vor
Die Gewinnung zusätzlicher Lehrer für Thüringen darf sich nicht in den heute angekündigten, begrüßenswerten Verbesserungen für den Seiteneinstieg erschöpfen. Die FDP hat darüber hinaus im Thüringer Landtag konkrete sowie zeitnah greifende Vorschläge gegen den Lehrermangel vorgelegt.
„Der Lehrermangel lässt sich kurzfristig auch nicht durch ein Hochfahren der Studienplätze lösen. Wir sehen noch mehr Potential in einem möglichen Laufbahnwechsel für Bedienstete des Freistaates – insbesondere von den Hochschulen oder in der Erwachsenenbildung. Außerdem sollten Lehrkräfte, die in Verwaltungsinstanzen abgeordnet und versetzt wurden, zumindest stundenweise wieder an Schulen eingesetzt werden“, sagt Franziska Baum, bildungspolitische Sprecherin der FDP.
Die FDP schlägt vor, dass Lehrkräften bei Beantragung des vorzeitigen Ruhestands akzeptable Angebote für eine Beschäftigung in Teilzeit oder einen Aufgabenwechsel als Mentor für Lehramtsanwärter und Seiteneinsteiger unterbreitet werden. Außerdem soll für das Schuljahr 2023/2024 ein Verwaltungsmoratorium verhängt werden. Indem Berichts- und Dokumentationspflichten, die nicht unmittelbar für den Schulbetrieb notwendig sind, ausgesetzt werden, haben Lehrer wieder mehr Zeit für ihre eigentliche Aufgabe – für das Unterrichten.
„Ich warne außerdem davor, in Sachen Digitalisierung die scheinbar kleinen Dinge außer Acht zu lassen“, betont Franziska Baum. „Es ist nicht förderlich, dass zum Beginn des neuen Schuljahres aufgrund angeblicher Datenschutzprobleme die ersten Lehrkräfte bereits wieder Umwege für die Kommunikation mit Eltern finden müssen, weil ihnen die Einrichtung einer Messenger-Gruppe nicht erlaubt ist. Hier muss sich das Ministerium grundlegend Gedanken machen, wie es ein datenschutzsicheres Tool zur Verfügung stellt, dass den Erwartungshaltungen aktueller Kommunikation entspricht.“
Der Antrag der FDP ist in der Parlamentsdatenbank abrufbar als Drucksache 7/8227.