- Strukturreform notwendig
- Antisemitische Vorfälle müssen verhindert werden
- Ministerin hätte Vorschlag prüfen müssen
„Die neuen Debatten um den Rücktritt der sechs Mitglieder der Findungskommission der documenta 16 sind ein weiterer Tiefpunkt nach den antisemitischen Vorfällen rund um die documenta 15. Aufgrund der barbarischen terroristischen Angriffe gegen Israel am 7. Oktober und der massiv gestiegenen Bedrohungslage für Jüdinnen und Juden ist es umso problematischer, dass eine Person, die eine BDS-nahe und antisemitische Petition unterzeichnet hat, Mitglied der Findungskommission werden konnte“, sagt Dr. Stefan NAAS, kulturpolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, anlässlich der heutigen Sitzung des Ausschusses für Wissenschaft und Kunst. Die Freien Demokraten hatten einen Dringlichen Berichtsantrag zum Rücktritt der Findungskommission der documenta 16 eingereicht, der heute beantwortet wurde. „Es ist absolut unbegreiflich, dass nicht bereits vor dem Start des neuen Findungsprozesses klare Vorgaben zum Umgang mit Antisemitismus erarbeitet und eine umfassende Strukturreform bei der documenta umgesetzt oder zumindest beschlossen wurde. Die oberste Priorität muss sein, die documenta am Standort Kassel zu sichern und weitere antisemitische Vorfälle zu verhindern. Die nächste documenta in Kassel muss ihrem Weltruf wieder gerecht werden“, betont Naas.
Naas kritisiert, dass die Kunstministerin Angela Dorn die Verantwortung wegschiebe: „Der erneute Vertrauensbruch hätte vermieden werden können und müssen. Bei einem so sensiblen Thema besteht eine politische Verantwortung zur Überprüfung der Vorschläge für die Mitglieder der Findungskommission. Auch die zuständige Ministerin hätte dafür Sorge tragen müssen, dass so etwas nicht passiert.“