Frank Bonath

Baden-Württemberg – Bonath: Ohne neue Kraftwerke kein Ausstieg aus der Kohle

Robert Habeck muss gleich doppelt liefern und AfD kennt das Einmaleins der Stromwirtschaft nicht

Der energiepolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Frank Bonath, hat in der heutige Plenardebatte zum Antrag „Weiterbetrieb der konventionellen Kohlekraftwerke in Baden-Württemberg“ der AfD den grünen Wirtschaftsminister Robert Habeck dafür kritisiert, dass die erforderlichen energiepolitischen Voraussetzungen für einen Kohleausstieg fehlen.

„Aus Gründen der Versorgungssicherheit darf es keinen Ausstieg aus der Kohleverstromung in Baden-Württemberg geben, solange neue Backup-Kraftwerke fehlen. Der Zeitplan von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck geht bei der Kraftwerksstrategie allerdings nicht auf. Die Energiebranche braucht jedoch dringend Klarheit, um Investitionen in neue Backup-Kraftwerke zu tätigen.

Zusätzlich fehlt seit zwei Jahren die gesetzlich vorgeschriebene Machbarkeitsprüfung des Kohleausstiegs. Habeck muss jetzt lückenlos darlegen, wie sich der Kohleausstieg auf die Versorgungssicherheit und Strompreise auch in Baden-Württemberg auswirken wird. Auf der anderen Seite glaubt in der Energiewirtschaft niemand mehr an den Kohleausstieg 2030. Kohlekraftwerke werden auch weit in den 2030er Jahren in der Netzreserve das Stromnetz stabilisieren, wenn Windkraft und Photovoltaik aufgrund von Dunkelflauten zu wenig einspeisen. Allein die Bundesnetzagentur geht bereits bis 2030 davon aus, dass noch 18 Kohlekraftwerke systemrelevant weiterbetrieben werden müssen. Genau wie beim Ausstieg aus der Kernenergie wurde zu wenig über den Einstieg gesprochen – beim Kohleausstieg dürfen wir den gleichen Fehler nicht ein zweites Mal wiederholen.

Trotz aller energiepolitischen Herausforderungen kennt die AfD keine bezahlbaren Lösungen. Der heutige Antrag ist stattdessen nur ein Beleg dafür, dass die AfD nicht mal das Einmaleins der Stromwirtschaft verstanden hat. Denn der europäische Emissionshandel macht Kohleverstromung für die Energiebranche wirtschaftlich völlig unattraktiv. Wenn der Preis pro Tonne CO2 steigt, wird Kohlestrom aus Markt-Kraftwerken unbezahlbar sein.“

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