Franziska Brandmann

Junge Liberale: „Wir machen uns auf den Weg, die FDP wieder aufzubauen“

„Deutschland hat entschieden. Zum zweiten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik wird die FDP nicht Teil des nächsten Deutschen Bundestages sein. Inmitten einer Wirtschaftskrise haben nur 4,33% der Wählerinnen und Wähler die FDP gewählt. Das macht deutlich, wie eklatant das Selbstverständnis der FDP und die Außenwahrnehmung der FDP sich unterscheiden. Gestern waren wir niedergeschmettert. Heute beginnt die Aufarbeitung unserer eindeutigen Niederlage.

Die FDP hat für eine Wirtschaftswende geworben. Auch die Wählerinnen und Wähler empfinden das Thema Wirtschaft als wichtigstes Thema in diesem Wahlkampf. Dass sie dennoch auf die FDP im Deutschen Bundestag verzichten, macht deutlich: Die FDP ist ihren eigenen politischen Ansprüchen nicht gerecht geworden. Dass sowohl die Zustimmungs-, genauso aber auch die Kompetenzwerte der Partei sogar auf diesem Themenfeld, darüber hinaus in allen anderen Themenfeldern innerhalb der letzten Jahre eingebrochen sind, ist gleichermaßen bitter wie selbstverschuldet.

Der FDP ist es in der letzten Legislaturperiode nicht gelungen, eine stabile Stammwählerschaft über der 5%-Hürde aufzubauen. Zu oft sind taktische Erwägungen mit dem liberalen Kompass in Konkurrenz getreten. Zu oft standen interne Machtkämpfe über dem Wohl der Partei als Ganzes. Zu oft hat die FDP ihre Glaubwürdigkeit aufs Spiel gesetzt – und verloren. Seit 2017 hat die Partei jegliche organisatorische Modernisierung eingestellt, jede bereitere personelle Aufstellung versäumt, jeden Mut zur inhaltlichen Debatte vermissen lassen.

Es braucht eine liberale Kraft in Deutschland – und im Deutschen Bundestag. In Zeiten, in denen die Zukunft des Westens unklar ist und in Europa eine fundamentale Wende nötig ist, um die eigene Sicherheit und Freiheit überhaupt zu gewährleisten; In Zeiten, in denen die Wirtschaft unseres Landes sich in einer substanziellen Krise befindet und die Menschen in unserem Land sich um ihre Zukunftschancen sorgen; In Zeiten, in denen fast die Hälfte der Jung- und Erstwähler rechtsextreme oder linksradikale Parteien wählen – in genau diesen Zeiten wäre es ein historischer Fehler, die FDP aufzugeben. Stattdessen machen wir uns auf den Weg. Es braucht eine liberale Kraft in Deutschland, es braucht die FDP. Wir werden sie wieder aufbauen.“

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