Robert-Martin Montag: Wir möchten die Erforschung der Krankheit sowie die Versorgung der Patienten stärken / 10.000 Betroffene in Thüringen
Gute Nachrichten für alle Betroffenen von ME/CFS. Der Gesundheitsausschuss des Thüringer Landtags hat mit breiter Mehrheit einem Antrag der FDP zugestimmt. Er steht unter dem Motto „Das stille Leiden beenden“ und hat zum Ziel, sowohl Forschung als auch Versorgung zu stärken.
„Die Krankheit ME/CFS ist eine leise humanitäre Katastrophe, denn Patienten erhalten oft keine adäquate medizinische Versorgung. Immer wieder kommt es in Unkenntnis der Krankheit zu Stigmatisierungen. Der Verlust an Lebensqualität ist enorm“, sagt Robert-Martin Montag, gesundheitspolitischer Sprecher der FDP.
In Thüringen sind schätzungsweise 10.000 Menschen betroffen. Bei ME/CFS handelt es sich um eine schwere neuroimmunologische Erkrankung, die bislang nicht heilbar ist. Sie tritt zumeist als Folge eines Infekts auf. Viele Patienten sind bettlägerig und können ihre Wohnung nicht verlassen. Kinder werden aus ihrem Schulalltag herausgerissen.
Die maßgebliche ME/CFS-Medizinerin Prof. Dr. Carmen Scheibenbogen (Charité) hat bereits erklärt, die Thüringer FDP-Initiative sei als Blaupause geeignet, um ähnliche Strukturen deutschlandweit zu schaffen. Im Fokus des sehr detaillierten Antrags steht:
# die Forschung zu den Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von ME/CFS zu fördern und zu intensivieren, insbesondere am Uniklinikum Jena
# sowie den Aufbau medizinischer Behandlungs- und Versorgungsstrukturen sicherzustellen.
Im Januar 2024 wird auch der Wissenschaftsausschuss zu dem Antrag beraten. Seine Zustimmung gilt ebenfalls als sicher, so dass der Antrag danach final im Thüringer Landtag beschlossen werden kann.