- Tanzen muss wieder möglich sein
- Schleswig-Holstein als Vorbild für Hessen
- Betreibern und Besuchern Perspektiven bieten
WIESBADEN – „Während in Schleswig-Holstein schon getanzt wird, ist in Hessens Clubs noch Stillhalten angesagt“, kritisiert Jürgen Lenders, Parlamentarischer Geschäftsführer der Fraktion der Freien Demokraten im Hessischen Landtag. Er fordert die Hessische Landesregierung auf, dem Beispiel Schleswig-Holsteins zu folgen und Modellprojekte für den Diskothekenbetrieb ins Leben zu rufen, um so letztlich die Wiedereröffnung aller Clubs zu ermöglichen. „Die Clubbetreiber gehören zu den Gruppen, die am längsten unter dem Corona-Lockdown leiden. Auf der anderen Seite sind viele, vor allem junge Leute, die sich treffen und feiern wollen und dann in Parks und auf öffentliche Plätze ausweichen“, gibt Lenders zu bedenken. Dass Clubs jetzt innen als Gastronomiebetriebe öffnen und Freiluft-Tanzveranstaltungen anbieten dürfen, reiche nicht aus. „Abgesehen davon, dass dort eine überzogene Kapazitätsbegrenzung von zehn Quadratmeter pro Person gilt, verfügt nicht jeder Club über die Infrastruktur, um die Tanzfläche ins Freie zu verlegen. Und nur um etwas zu trinken, gehen die Menschen nicht in einen Club. In der Regel wollen sie auch tanzen“, erklärt Lenders.
„Um sowohl den Betreibern als auch den Disco-Besuchern Perspektiven zu bieten, braucht es auch bei uns wissenschaftlich begleitete Modelle, die zeigen, wie ein normaler Tanzbetrieb auch in Pandemiezeiten möglich ist. Diese Erkenntnisse müssen dann Basis für eine vollständige Öffnung der Clubs sein“, macht Lenders deutlich. In Schleswig-Holstein können sich Clubs derzeit als Modelleinrichtungen bewerben. In den ausgewählten Clubs darf dann an bestimmten Tagen ohne Maske und Abstand getanzt werden. Das Ganze wird wissenschaftlich begleitet.