Wie kann unser Bildungssystem moderner, freier und digitaler werden? Aufschluss darüber gibt die „Bildungsagenda 2025“, die heute von Bayerns FDP-Spitzenkandidat Daniel Föst und dem liberalen Bildungsexperten und früheren Top-Manager Thomas Sattelberger in München präsentiert wurde. Die beiden Politiker zeigten anhand von 10 Punkten konkret auf, welche Baustellen in der Bildungs- und Forschungspolitik dringend angegangen werden müssen.
Dazu FDP-Landeschef Daniel Föst: „Deutschland ist in vielen Bereichen der Bildung nur Mittelmaß statt Vorreiter. Verantwortlich dafür ist eine Politik, die sich im provinziellen Klein-Klein verzettelt, anstatt Bildung groß zu denken. Bund und Länder müssen endlich an einem Strang ziehen und Bildung zu Deutschlands Mondfahrtprojekt machen.“
FDP-Bildungspolitiker Thomas Sattelberger ergänzt: „Bürokratische Prozesse, fehlende Digitalisierung, überholte Unterrichtsmethoden und mangelnde soziale Durchlässigkeit bremsen Deutschland auf dem Weg zu weltbester Bildung aus. Wir brauchen eine Kehrtwende. Dazu gehört ein Digitalpakt, der seinen Namen auch verdient. Unsere Schulen müssen raus aus der ‚Kreidezeit‘ und zu echten Talentbiotopen werden. Auch die berufliche Bildung darf nicht länger vernachlässigt werden. Wir müssen Bildung ganzheitlich betrachten und mehr Chancen für lebenslanges Lernen schaffen.“
Wie die FDP Bildung reformieren will: 10 Punkte für ein Update:
- Zukunftsfähiger Bildungsföderalismus: Kooperationsverbot abschaffen und Kooperationsgebot im Grundgesetz verankern; Schulfreiheitsgesetze in den Bundesländern; Stärkung der Qualitätssicherung und Förderung von Bildungsinnovationen.
- Digitalpakt 2.0: Verbesserte Bund-Länder-Kooperationen; Fokus auf digitale Lernangebote, IT-Infrastruktur und digitale Assistenzsysteme an den Schulen; Mittelabfluss durch Entbürokratisierung erleichtern.
- Frühkindliche Bildung sowie MINT-Bildung generell stärken: Fokus auf Ausbau und Qualität; Finanzierung mit 3-Säulen-Modell reformieren; 1. Sockelbetrag für Kitas in strukturschwachen Regionen, 2. bedarfsgerechte Finanzierung durch Bildungsgutscheine, 3. „German Dream“-Zuschuss für sozioökonomisch benachteiligte Kinder; MINT-Regionen in allen Bundesländern.
- Maker-Garagen an den Schulen: Erfahrungsorientiertes Lernen und Experimentierräume statt Frontalunterricht; Bund-Länder-Programm für 1.000 Maker-Garagen an Pilotschulen.
- Exzellenzinitiative Berufliche Bildung mit ausgebauter Begabtenförderung: Deutschlandweiter Exzellenzwettbewerb; mehr Stipendien für Beruflich Qualifizierte; Begabtenförderungswerke stärken; förderfähige Fort- und Weiterbildungen schaffen.
- Förderung von lebenslangem Lernen und Midlife-BAföG: Steuer- und abgabenfreies Ansparen für Weiterbildungsangebote und Bildungsauszeiten mittels persönlichem Freiraumkonto; Midlife-BAföG für Menschen mit geringem Einkommen.
- Lehreraus- und -fortbildung renovieren – Duales Lehramtsstudium und Lehrkräfteakademie: Bundesweite Mindeststandards für exzellente Lehrerausbildung; verstärkte Verzahnung von Theorie und Praxis analog zur dualen Berufsausbildung; Rechtsanspruch auf Weiterbildung und Fortbildungspflicht; Deutsche Lehrkräfteakademie zur Unterstützung und Qualitätssicherung einführen.
- Quereinstieg ins Lehramt qualitativ absichern und erleichtern: Lehrkräftemangel durch attraktive Möglichkeiten des Quer- oder Seiteneinstiegs bekämpfen; transparente und qualitativ hochwertige Spurwechsel durch Bürokratieabbau ermöglichen.
- Digitalpakt Hochschule: Digitalpakt Hochschule aus einem Guss statt einzelner Förderprogramme; Digitalisierungspauschale für schnellen Digitalisierungsschub.
- Deutsche Transfergemeinschaft vorantreiben: Transfer neben Forschung und Lehre als dritte Hochschulmission verankern; Gründung einer Deutschen Transfergemeinschaft, um Unterstützungsmaßnahmen für anwendungsorientierte Forschung zu bündeln und Innovationskraft von Hochschulen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft zu stärken.