Kühler Kopf statt stricken mit heißer Nadel
Im Zusammenhang mit der Forderung des grünen Gesundheitsministers Manfred Lucha, dass Pflegekräfte und andere Gruppen mit einer Impfpflicht belegt werden sollten, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der FDP/DVP-Fraktion, Jochen Haußmann:
“Mit seinem unüberlegten Vorpreschen in Sachen Impfpflicht erweist Lucha der Pandemiebekämpfung einen Bärendienst. Es wäre viel sinnvoller, dass wir das Personal in Einrichtungen mit vulnerablen Personal mit gepoolten PCR-Tests auf eine ansteckende Virenlast überprüfen.
Lucha sorgt mit immer neuen Vorschlägen für größtmögliche Verunsicherung der Bevölkerung. Überlegtes und professionelles Handeln in der Pandemiebekäpfung sieht anders aus als ständig neue und unausgegorene Überlegungen zu verbreiten. Wie kann es sein, dass selbst Monate nach der Impfempfehlung für über 12-Jährige noch kein Konzept für aufsuchende Impfangebote in Schulen und sonstigen Einrichtungen gibt? Wie kann es sein, dass die Menschen stundenlang vor Impfbussen und bei mobile Zentren warten müssen und jetzt kurzfristig die Zahl der Impf-Teams mehr als verdoppelt wird? Auch war es offenkundig nicht sonderlich klug, die unentgeltlichen Tests abzuschaffen. Offenbar hat dies zu Ausweichtendenzen in Gestalt von vermehrten Treffen in Privaträumen geführt. In der jetzt laufenden Welle ist es dringend geboten, die Test- und Impfangebote klar transparent zu machen und über intelligentes Pooling die Kosten dennoch im Griff zu behalten. Ich rate Minister Lucha, nicht die Nerven zu verlieren, sondern kühlen Kopf zu bewahren. Es braucht jetzt dringend eine deutliche Aufstockung der mobilen Impfteams.”