Die Omikron-Welle ist in Deutschland angekommen und die Debatte um eine allgemeine Corona-Impfpflicht nimmt weiter Fahrt auf. Ursprünglich sollte sie laut Bundeskanzler Olaf Scholz ab spätestens März eingeführt werden, allerdings herrscht sowohl über die Impfpflicht an sich als auch über den genauen Zeitplan Uneinigkeit innerhalb der Ampelkoalition. Corona-Impfpflicht ja oder nein? Darüber diskutieren bei „maischberger. die woche“ die Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg (FDP) und der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (B‘90/Grüne). https://1.ard.de/maischberger_220112
Linda Teuteberg sieht in der Einführung einer allgemeinen Impfpflicht einen massiven Eingriff in das Grundrecht der körperlichen Unversehrtheit und spricht sich deshalb dagegen aus. Es gelte weiterhin, Anreize zu schaffen, statt die Bevölkerung zur Impfung zu zwingen, so die FDP-Politikerin. Zudem hält Teuteberg eine Impfpflicht nicht für ein geeignetes Mittel, um die Pandemie einzudämmen.
Boris Palmer fordert hingegen die schnelle Einführung einer allgemeinen Impfpflicht – nicht ab 18 Jahren, wie es Kanzler Scholz äußerte, sondern ab 60 Jahren. Auf die Eigenverantwortung habe man lange genug gesetzt, nun lägen die Argumente auf dem Tisch. Der Tübinger Oberbürgermeister sagte, man solle mit der Einführung nicht zu lange warten: Wenn die Omikron-Welle durch sei, dann sei es zu spät für eine Impfpflicht. Für die konkrete Durchsetzung sieht Palmer hohe Geldstrafen vor: „Wenn die Leute wüssten, es kostet 5.000 Euro, ungeimpft zu sein, dann hätten wir 98 Prozent Impfquote“, erklärt der Grünen-Politiker.