Im Zuge der angesetzten Weiterentwicklung der Profile und Lehrpläne der bayerischen Wirtschaftsschulen spricht sich die FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag für die Einführung eines Schulversuchs „Wirtschaftsschule ab der 5. Jahrgangsstufe“ aus. Der entsprechende Antrag, der morgen im Bildungsausschuss des Landtags behandelt wird, stößt beim Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) auf Widerstand. Dazu erklärt der bildungspolitische Fraktionssprecher Matthias Fischbach:
„Damit unsere Mittelschulen langfristig erfolgreich sein können, müssen sie wettbewerbsfähig aufgestellt werden. Dazu braucht es Reformen und keinen reflexhaften Abwehrkampf gegen mögliche Konkurrenz durch Wirtschaftsschulen ab der 5. Klasse. Wir Liberale haben deshalb ein Schulreformkonzept erarbeitet, das die Weiterentwicklung von Mittelschulen zu Talentschulen vorsieht.
Das heißt konkret: Wir wollen ihre Personalausstattung gezielt stärken, indem wir eine kindbezogene Finanzierung vorsehen, die auch die sozialen Voraussetzungen berücksichtigt. Weiter erhöhen wir mit unserem Modell der freien Schulwahl den Druck auf die Sachaufwandsträger, dringend nötige Infrastrukturinvestitionen in die Schulgebäude endlich anzugehen. Nicht zuletzt wollen wir die Profilbildung von Mittelschulen stärken. Sie sollen gezielt für bestimmte Talente attraktive Angebote machen können, so wie es die Wirtschaftsschulen heute schon mit ihrem Schulprofil praktizieren – nur eben noch nicht ab der 5. Jahrgangsstufe.
Uns geht es um gleichwertige Startbedingungen für alle Schularten. Sie sind die Basis für bestmögliche Angebote an unsere Schülerinnen und Schüler. Daher lade ich BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann und alle interessierten Vertreter der Schulfamilie herzlich dazu ein, mit uns an der Weiterentwicklung unseres Schulsystems zu arbeiten. Denn Stillstand wäre in so bewegten Zeiten ein Rückschritt.“
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