Niedersachsen: Gasversorgung sichern – Kernkraftwerk Emsland umrüsten und zur Wasserstoff-Produktion nutzen

Angesichts der angespannten Lage auf dem Energiemarkt, der angestrebten Unabhängigkeit von russischem Öl und Gas sowie der dadurch heute seitens der Bundesregierung ausgerufenen Frühwarnstufe des Notfallplans Gas fordert der Vorsitzende der niedersächsischen FDP-Landtagsfraktion, Stefan Birkner, das Kernkraftwerk Emsland durch Umrüstung zukünftig für die Produktion von Wasserstoff zu nutzen und damit die Gasversorgung zu unterstützen. „Die Bundesregierung warnt seit heute ganz offiziell vor einer erheblichen Verschlechterung der Gasversorgung in Deutschland. Wir müssen alle Optionen prüfen und umsetzen, um einen echten Engpass zu verhindern und den dramatischen Preisanstieg zu begrenzen“, so Birkner.

Stefan Birkner Fraktionsvorsitzender
Stefan Birkner
Fraktionsvorsitzender

In Niedersachsen gäbe es dabei eine Möglichkeit, die bisher kaum in Betracht gezogen wurde: die Umnutzung des Kernkraftwerks Emsland zur Produktion von Wasserstoff. Die Stromproduktion solle planmäßig zum Ende des Jahres auslaufen, das Ersetzen der Strommengen sei also bereits in der Stromversorgung berücksichtigt. Mit Hilfe eines dort zu errichtenden, großtechnischen Elektrolyseurs könne das Kernkraftwerks zukünftig Wasserstoff produzieren, der entweder als Beimischung das Gasnetz stützen oder zusätzlich methanisiert und somit ganz ohne Einschränkungen ins Gasnetz eingespeist werden könne. „Diese zusätzliche Option ist realistisch umsetzbar und könnte jährlich bis zu 7.200 Gigagwattstunden einspeisefähiges Gas produzieren. Das wären immerhin rund 0,7 Prozent des bundesweiten Energiebedarfs, bis zu 600.000 Haushalte könnten damit beheizt werden“, so Birkner. Der FDP-Fraktionsvorsitzende fordert die Landesregierung auf, die entsprechende Weiternutzung des Kernkraftwerks Emsland zu prüfen und die dazu notwendigen Schritte schnellstmöglich einzuleiten.

 

Hintergrund: Die angespannte Lage bezüglich der Energieversorgung macht es notwendig, alle Möglichkeiten, schnellstmöglich unabhängig von Öl- und Gaslieferungen aus Russland zu werden, zu prüfen und zu nutzen.

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