Auf Vorschlag der CSU-Fraktion lautet das Thema der Aktuellen Stunde der heutigen 115. Plenarsitzung im Bayerischen Landtag „Familien im Blick – warum Bayern Familienland Nummer eins ist“. Die familienpolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion Julika Sandt dazu:
„Es ist schon erstaunlich, dass die CSU nicht müde wird, zu betonen, dass Bayern Familienland Nummer eins sei. Diese Aussage muss für die meisten Eltern wie Hohn klingen. In der Pandemie wurden ihre Sorgen nicht ernst genommen. Um das Wohl der Kinder wurde sich auf höchster politischer Ebene nicht verantwortungsvoll gekümmert.
Ein Blick hinter die Fassade zeigt: Es gibt zu viele Baustellen, vor allem bei der frühkindlichen Bildung. Wir brauchen eine Fachkräfte-Offensive und eine bessere Betreuungsrelation. In Bayern fehlen 50.000 Betreuungsplätze. Viele Eltern – meist Mütter – gehen deshalb in Teilzeit und verbauen sich berufliche Perspektiven mit gravierenden Folgen bis hin zur Altersarmut.
Und bis heute hat Bayern noch nicht einmal eine Landeselternvertretung, weil die Regierungsfraktionen von CSU und Freien Wählern das blockieren. Hier steht Bayern im Ländervergleich auf Nummer eins am unteren Ende der Skala. Die Grundlagen für ein gleichberechtigtes Familienleben sind einfach nicht gegeben. Wer Bayern zum Familienland Nummer eins machen will, der muss auch Familienpolitik auf Augenhöhe betreiben. Das funktioniert aber nicht, wenn man am überholten Familienbild festhält. Hier muss die CSU endlich in der Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts ankommen.“