Das saarländische Bildungsministerium plant eigenen Angaben zufolge ab dem Schuljahr 2023/24 Informatik als Unterrichtsfach einzuführen. Die FDP Saar unterstützt diesen Schritt und hat das Bildungsministerin Streichert-Clivot bei ihrem Besuch im Landesfachausschuss bereits mitgegeben.
Die am 04.10. veröffentlichte Ausschreibung für den „Quereinstieg Informatik“ weckt jedoch begründete Zweifel an der Umsetzbarkeit dieses Vorhabens. Nicht nur die Kürze der Frist bis zum 31.10., sondern auch die Auswahlkriterien für Bewerber erscheinen hinderlich für die Rekrutierung von Informatiklehrern.
Der stv. Landesvorsitzende Marcel Mucker: „Lehrer im Saarland werden im Bundesdurchschnitt mit am schlechtesten bezahlt. Schon das macht es schwierig Bewerber mit den geforderten Qualifikationen zu finden, denn hoch qualifizierte Informatiker werden in jedem Bundesland über Headhunter privat-wirtschaftlich dringend gesucht und können dort dem entsprechend hohe Gehälter erwarten. Im Hays-Fachkräfte-Index liegen IT-Fachkräfte auf dem höchsten Niveau der letzten sieben Jahre.“ Auf 28.700 offenen Stellen in IT-Berufen kommen aktuell lediglich 6.214 entsprechende Masterabsolventen.
„Die Lösung liegt für uns darin, auch Quereinsteiger ohne Hochschulstudium anzunehmen. Daher fordern wir das Bildungsministerium auf, die Qualifikationen für die Bewerber auf Ausbildungsberufe aus dem IT-Bereich, wie z.B. Fachinformatiker und IT-Systemtechniker auszuweiten“, so Mucker weiter.
Pädagogische Qualifikation ist tatsächlich ein Problem – aber grundsätzlich bei allen Quereinsteigern. Sie bekommen dann eine berufsbegleitende Ausbildung.