Zuletzt sind mehrere Reformvorschläge für das Gesundheitssystem durch Bundesgesundheitsminister Lauterbach bekannt geworden, die sowohl den ambulanten als auch stationären Bereich betreffen. Dazu gehört die Einführung von Tagesbehandlungen im Krankenhaus, Veränderungen des Pflegebudgets mit Nachteilen für Hebammen und Geburtskliniken, die Coronaprämie mit Ärger zwischen den Berufsgruppen, das GKV-Finanzstabilisierungsgesetz mit Abschaffung der Neupatientenregelung für niedergelassene Ärzte und Erhöhung des Zusatzbeitrages, die Direktabgabe von Arzneimitteln durch Allgemeinärzte und vieles mehr. Dagegen sollen die für die Überwindung der Sektorentrennung wichtigen Hybrid-DRGs erst in einem späteren Schritt eingeführt werden.
Dazu der stellvertretende Landesvorsitzende der FDP Dr. Helmut Isringhaus: „Lauterbach kündigt kurzatmig verschiedene Maßnahmen an, die das System an bestimmten Stellen umkrempeln und die Akteure spalten. Leider kann man dabei keine mittel- oder langfristige Gesamtstrategie erkennen. Durch die kurzfristigen und ungenügend durchdachten Regelungen kommt es zum Frust wichtiger Leistungsträger auf der einen Seite und Fehlanreizen auf der anderen Seite. Man gewinnt immer mehr den Eindruck, Lauterbach gehe es mehr um die Profilierung der eigenen Person als um die offensichtlichen strukturellen Probleme unseres Gesundheitssystems. Statt immer wieder unabgesprochen an die Öffentlichkeit zu gehen, sollte er schnellstmöglich lösungsorientierte Gespräche mit allen Betroffenen führen.“