Die ehemalige Gesundheitsministerin Melanie Huml hat heute im Untersuchungsausschuss „Maske“ zu ihrer Rolle bei den Maskenbeschaffungen während der Corona-Krise ausgesagt. Dazu der Vertreter der FDP-Fraktion im Untersuchungsausschuss Dr. Helmut Kaltenhauser:
„Immer wieder ist es erstaunlich, mit welchen Erinnerungslücken sich unsere Zeugen herumplagen müssen. Bei Frau Huml war es heute nicht anders. Nur dort, wo vorgelegte Akten nicht wegzudiskutierende Fakten zeigen, werden die Lücken plötzlich weniger. Als es um Kontakte ging, die ihr Mann vermittelt hatte, wurde ihre Stimme plötzlich sehr zurückhaltend.
Was mich zudem stutzig macht: Melanie Huml wurde nicht müde, auf die schwierige Situation am Anfang der Corona-Pandemie hinzuweisen. Gleichzeitig hat sich gezeigt, wie wenig sie über die internen Abläufe in ihrem eigenen Ministerium Bescheid wusste. Eine neuartige Bedrohungslage entschuldigt doch keineswegs ein derartiges Organisationsversagen.
Klar wurde durch Humls Aussage, dass in den ersten Wochen der Pandemie die Abläufe im Gesundheitsministerium kaum strukturiert waren. Da frage ich mich schon: Warum hat man nicht viel früher einen Krisenstab eingesetzt?
Und auch im Nachhinein gab es laut Huml keine Analyse, welchen Schaden die ausgelieferten und fehlerhaften Masken angerichtet haben. Nach welchen medizinischen Kriterien (abgesehen von den Kliniken) die beschafften Masken verteilt wurden? Keine Aussage von Melanie Huml. Das ist insofern interessant, da die Gesundheitsämter bei der Nachverfolgung nie analysiert haben, wo sich Ansteckungen ergeben haben.
Das Fazit der heutigen Befragung: Krisenmanagement und Nachverfolgung waren insgesamt mehr als fragwürdig. Huml hat hier ganz klar versagt.“