Mit „Eigenkapitalturbo“: Wie die FDP Deutschland vor dem Abstieg retten will

Christian Lindner
FDP-Parteichef Christian Lindner geht mit seiner Bundestagsfraktion in Klausur. Wirtschaftspolitik wird ein zentraler Punkt sein. dpa/Michael Kappeler/dpabild

Die Corona-Pandemie bringt Deutschland an den Rand einer Rezession. Doch der Abstieg der deutschen Wirtschaft im internationalen Vergleich hat lange vor Corona begonnen. Die FDP kommt zu Beginn des Bundestagswahlkampfs mit einigen Vorschlägen daher, um gegenzusteuern. Die sind teilweise ziemlich sinnvoll und manchmal etwas dünn.

Wir zehren unsere Reserven auf und ruhen uns auf den Lorbeeren von gestern aus. Beim „Länderindex Familienunternehmen“ ist Deutschland zuletzt um drei Plätze auf Rang 17 abgerutscht. Er bewertet die Attraktivität des deutschen Standorts im internationalen Vergleich. Seit 2006 hat Deutschland damit acht Plätze verloren.

Beim Wettbewerbsbericht des World Economic Forums (WEF) hat Deutschland längst seine Spitzenposition eingebüßt und rangiert unter „ferner liefen“. Der Grund: Die schlechte digitale Infrastruktur und die große Trägheit, sich an digitale Innovationen anzupassen. Beim International Tax Competitiveness Index liegt Deutschland auf Rang 15. In den Top-Ten der Weltbank beim „Doing Business Report“ 2019 ist Deutschland nicht mehr zu finden und liegt weit hinter Singapur, Südkorea, den USA und sogar Mazedonien an Stelle24.

Das einstige Wirtschaftswunder Deutschland ist über die Jahre im Mittelmaß angekommen.

„Wer glaubt, dass Deutschland ganz vorne dabei ist, ist falsch gewickelt. Wir sind längst massiv abgerutscht“, sagt Michael Theurer, der FDP-Fraktionsvize im Bundestag. Theurer ist in der Fraktion zuständig für Wirtschaftspolitik. Der Liberale ist studierter Volkswirt und auch Vorsitzender des FDP-Landesverbands Baden-Württemberg. Am Samstag geht die FDP-Bundestagsfraktion in Klausur – online versteht sich – und Theurer hat mit seinen Kollegen ein wirtschaftspolitisches Programm verfasst, das die Fraktion dort verabschieden will. FOCUS Online liegt es bereits vor. Das Papier soll Grundlage für den Wirtschaftsteil des Wahlprogramms werden, heißt „Aufstieg statt Abstiegskampf – wie wir Deutschland fit für den Aufholwettbewerb nach der Pandemie machen“ und soll auch mithelfen, den Wiederaufstieg der FDP selbst aus dem bundesweiten Umfragetief zu meistern.

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