Ukraine-Krieg zwingt auch zu einer neuen Agrarpolitik

Thomas L. Kemmerich: Es ist ein Gebot der Stunde, auf die politisch gewollte Stilllegung von Äckern zu verzichten

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs gilt es, auch die Agrarpolitik neu zu bewerten. Das politische Ziel, 4 Prozent der Agrarflächen im Rahmen der GAP* stillzulegen, ist obsolet. Darauf machen die Freien Demokraten im Thüringer Landtag aufmerksam.

Agrarbild
Bild von HarryStueber auf Pixabay

„Die Ukraine gilt als die Kornkammer Europas. Wir müssen uns darauf einstellen, dass deren Exporte dramatisch einbrechen. Steigende Preise und Lieferengpässe werden die Folge sein“, befürchtet Thomas L. Kemmerich. „Es ist ein Gebot der Vernunft, unsere eigenen Agrarflächen optimal zu nutzen. Das sollte nicht nur mit Blick auf den Anbau von Getreide gelten. Auch den Anbau von Energiepflanzen zur Biogas- und Biokraftstoffproduktion gilt es auszuweiten. Jedes zusätzliche Raps- und Maisfeld macht uns etwas unabhängiger von Erdgaslieferungen aus Russland. In Zeiten von Krieg und Inflation ist es politischer Irrsinn, die Bauern zum Stilllegen großer Flächen zu vergattern.“

Davon unbenommen steht auf der Tagesordnung des Thüringer Landtags ein Gesetzentwurf der FDP, der die Einschränkung der Agrarflächen durch Gewässerrandstreifen partiell zurücknimmt. Sie sollen von 10 auf 5 Meter reduziert werden können, sofern fachgerecht angelegte Fanggräben das Gewässer schützen.

*Gemeinsame Europäische Agrarpolitik der EU

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