Positionspapier „Mission Hochschule von Morgen“ – HEUBISCH: Bayern muss in einer Liga mit Harvard und Oxford spielen

Bayerns Hochschulen und Universitäten halten nicht Schritt mit den internationalen Spitzenuniversitäten. Dem Freistaat fehlt ein zukunftsfähiges Fundament für Lehre und Forschung. Eines, das die Weichen stellt, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen und das auch eigene Akzente setzen kann. Die FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag fordert daher eine tiefgreifende Strukturreform. In einem Positionspapier hat die Landtags-FDP ein Paket an Instrumenten zur Weiterentwicklung der bayerischen Hochschullandschaft erarbeitet. Dieses wurde heute auf einer Pressekonferenz im Bayerischen Landtag von Fraktionschef Martin Hagen und dem wissenschaftspolitischen Sprecher der FDP-Fraktion Dr. Wolfgang Heubisch vorgestellt.

Martin HAgen & Dr. Wolfgang Heubisch

Dr. Wolfgang Heubisch unterstreicht die Notwendigkeit einer Hochschulreform: „Die bayerische Staatsregierung hat ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Bis heute hat sie trotz großer Ankündigungen kein Hochschulinnovationsgesetz vorgelegt. Wir wollten nicht weiter auf Godot warten. Wir sind seit längerem in intensiven Gesprächen mit den Hochschulen und Wissenschaftsexperten. Daraus sind viele zukunftsträchtige Ideen entstanden, die in einem umfangreichen Positionspapier münden.“

In ihrem Positionspapier „Mission Hochschule von Morgen“ fordert die FDP-Fraktion unter anderem eine Umstellung der Hochschulen auf eine Matrix-Struktur, die weitere Stärkung des Tenure-Track-Programms, die Einführung von Vorstudium und Studium generale sowie die Stärkung der Startup-Kultur.

Dazu Heubisch weiter: „Wir wollen nicht nur Wissenschaft und Wirtschaft stärker vernetzen, sondern auch mehr Frauen in Spitzenpositionen und Hochschulgremien bringen.“ Hierzu hat die FDP-Landtagsfraktion bereits im Herbst 2020 ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgelegt. „Wir wollen, dass die besten und klügsten Köpfe der Welt zum Arbeiten oder Studieren nach Bayern kommen. Unsere Universitäten und Hochschulen könnten in der Spitzenliga der internationalen Talentschmieden wie Harvard, Oxford oder Cambridge mitspielen. Nur: Sie benötigen hierzu auch die richtigen Rahmenbedingungen.“

Mit Blick auf das groß angekündigte Hochschulinnovationsgesetz (HIG) fordert die FDP-Fraktion mehr Tempo und Transparenz. Dazu hatte die Landtags-Fraktion bereits ein Hochschulbeteiligungsportal ins Leben gerufen. „Wir wollen denjenigen Gehör verschaffen, die davon betroffen sind: Professor:innen, Dozent:innen und Studierende und den sogenannten Mittelbau.“

Die Kernpunkte des Positionspapiers:

1. Talentschmiede Hochschule: Innovativ, individuell und interaktiv

  • Einführung eines einsemestrigen Vorstudiums (Studium Generale)
  • Ausbau von Graduiertenkollegs statt klassischer Lehrstuhlpromotionen
  • Einführung eines Gründungsfreisemesters (Founding Sabbaticals)
  • Stärkere Verankerung der Hybridlehre (Blended Learning)
  • Update des Berufungsrecht, Verzicht auf Ausschreibung
  • Festschreibung der Gleichstellung als elementares Prinzip

2. Treiber der Innovation: Hochschulen und Forschung

  • Einführung einer Matrixstruktur in Departments/Schools statt Lehrstühlen
  • Globale Budgets und Lehrdeputats zur freien Verfügung der Hochschulen
  • Klare Aufstiegsmodelle durch stufenförmige Karriereoptionen und Personalentwicklungspläne
  • Ausbau von Tenure-Track-Stellen (befristete Stellen, die nach einer erfolgreichen Bewährungsphase unmittelbar im Anschluss zu einer dauerhaften Professur führen)
  • Implementierung von Innovationsmanager-Stellen zur Unterstützung der Wissenschaftler
  • Promotionsrecht an Hochschulen für angewandte Wissenschaften

3. Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft: Connecting the dots

  • Verankerung des Technologie- und Wissenstransfers in die Gesellschaft im Hochschulgesetz
  • Verankerung der Digitalisierung im neuen Hochschulgesetz
  • Nachhaltigkeit als Querschnittsaufgabe in Forschung, Lehre, Hochschulbetrieb und Transfer.
  • Klimaneutrale Hochschulverwaltungen bis 2030
  • Vereinfachung von stillen Beteiligungen an eigenen Ausgründungen
  • Massiver Ausbau an Weiterbildungsangeboten (lifelong learning)
  • Selbstständige Einteilung des Hochschuljahrs zur Beschleunigung des Studiensystems
  • Etablierung eines Systems zur Qualitätssicherung

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