Der stv. Landesvorsitzende der FDP Saar warnt davor, den Lehrermangel an saarländischen Schulen aufgrund des Ergebnisses vom IQB Bildungstrend für das Saarland zu relativieren.
„Es ist erfreulich, dass das Saarland im IQB Bildungstrend 2021 leicht über dem Bundesdurchschnitt liegt, trotzdem sind die Ergebnisse aber rückläufig. Und das nicht erst seit Corona. Im Bildungstrend 2016 gab es schon eine deutliche Rückentwicklung der saarländischen Schülerleistungen vor allem im Bereich Mathematik im Vergleich zu 2011, “ so Mucker.
Mit ein Grund für das schlechte Abschneiden des Saarlandes ist der Lehrermangel, den auch der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband SLLV kritisiert und seit Jahren mehr Personal fordert.
Mucker, der selbst Lehrer ist, weiter: „Dass die Corona-Pandemie nicht als Grund für den Lehrermangel, vor allem an Grundschulen, vorgeschoben werden darf, belegt eine Studie der Bertelsmann Stiftung zum Lehrermangel aus dem Jahr 2018. Seit dem wurden keine geeigneten Maßnahmen getroffen, um dem entgegen zu wirken. Zwar seien laut Bildungsministerium nun für das Jahr 2023/2024 146 Vollzeitstellen geplant, das schützt die Schulen aber im aktuellen Schuljahr nicht vor möglichen Unterrichtsausfällen. Zudem dürften diese Vollzeitstellen gerade ausreichen, um die zusätzlich nötigen Lehrkräfte durch die Rückführung zu G9 abzudecken und frei werdende Stellen wegen Ruhestand zu besetzen.“
Abschließend erklärt Mucker: „Im aktuellen Schuljahr ist die Personalsituation jetzt schon sehr angespannt. Der Corona-Vertretungspool und die Mobile Lehrerreserve werden Krankheitsbedingte Ausfälle voraussichtlich nicht auffangen können. Deswegen fordern wir vom Bildungsministerium geeignete Maßnahmen, um Unterrichtsausfälle zu verhindern. Eine geeignete kurzfristige Maßnahme wäre eine vermehrte Einstellung von Gymnasiallehrkräften an Grundschulen.“