Dirk Bergner: Klimaschutz muss gut gemacht und nicht nur gut gemeint sein
Obwohl die meisten Thüringer Windräder mit Hilfe des extrem klimaschädlichen Gases SF6 betrieben werden, hat die Landesregierung keinen Überblick über den tatsächlichen Sachstand. Auch detaillierte Informationen über ein eventuelles SF6-Entweichen liegen ihr bislang nicht vor. Die FDP fordert im Thüringer Landtag das Erstellen eines entsprechenden Katasters ein. Außerdem soll die Landesregierung darauf drängen, dass der von ihr forcierte Ausbau der Windkraft nur noch mit SF6-freier Technik erfolgen darf.
„Es ist ein Treppenwitz, dass das Klima mit Hilfe eines Klimakillers gerettet werden soll. Klimaschutz muss gut gemacht und nicht nur gut gemeint sein. Angesichts der Tatsache, dass SF6-freie Technologien verfügbar sind, ist ein Verzicht auf dieses Treibhausgas dringend geboten“, sagt Dirk Bergner, umweltpolitischer Sprecher der FDP. Der Abgeordnete hat sich während eines Firmenbesuchs bei „Siemens Energy“ über entsprechende Schaltanlagen informiert.
Im jüngsten Umweltausschuss des Thüringer Landtags sah sich die Landesregierung trotz der hinlänglich bekannten Tagesordnung nicht in der Lage, Fragen zum SF6-Einsatz ausreichend zu beantworten. „Wie lange möchte der Umweltminister eigentlich noch die Augen vor dieser unbequemen Wahrheit verschließen?“, fragt sich deshalb Dirk Bergner.
Hintergrund
SF6 (Schwefelhexafluorid) kommt in Schalteinrichtungen von Windrädern als Isolator zum Einsatz. Ein Kilogramm SF6 ist genauso schädlich wie 22.800 kg Kohlendioxid. Die Verweildauer des Gases in der Atmosphäre beträgt mehr als 3.000 Jahre. Nach Recherchen des ARD-Magazins Plusminus trägt in Deutschland entweichendes SF6 stärker zum Treibhauseffekt bei als der gesamte innerdeutsche Flugverkehr.