Marcel Mucker

Blauer Brief für Bildungsministerin Streichert-Clivot – Saar-FDP sieht Versetzung gefährdet

Die saarländischen Schüler erhalten am Freitag ihre Zeugnisse. Auch Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot hat ihr erstes vollständiges Schuljahr unter der neuen SPD-Alleinregierung abgeschlossen. Wäre sie eine Schülerin, so sähe die FDP bei den von ihr erbrachten Leistungen die Versetzung gefährdet.

Generalsekretär Marcel Mucker bilanziert: „Positiv anzurechnen ist ihr die Wiedereinführung von G9, doch die Umsetzung war eher mangelhaft – eine verpasste Chance für die Einführung von Wirtschaftsunterricht. Zudem wurde die Stundentafel so sehr reduziert, dass am Ende das Defizit an Stunden gegenüber anderen Ländern mit G9 kaum aufgeholt wird. Auch die Lehrer sammeln aktuell Minusstunden durch die verkürzten Stunden in ihren Fächern und die noch fehlenden G9-Klassen in den höheren Jahrgängen. Der Erlass zur Leistungsmessung wurde ebenfalls noch nicht an die geänderte Stundentafel angepasst. Ungenügend waren ihre Leistungen im Bereich der Digitalisierung an den Schulen, dort sind die gestellten iPads immer noch nicht richtig nutzbar. Unter anderem gibt es zu viele Barrieren beim Laden von Software und auch das Teilen von Inhalten mit und unter den Schülern gestaltet sich oft schwierig. Auch die Wahrung des Datenschutzes ist noch nicht befriedigend geklärt. Hier muss die Ministerin im nächsten Schuljahr nacharbeiten.

Ebenso fehlt es an einem guten Konzept, um gegen den aktuellen Lehrermangel vorzugehen. Dass in diesem Jahr nicht einmal alle Referendarsplätze vergeben werden konnten, zeigt, dass sich der Mangel perspektivisch noch verschärfen wird.

Ausreichend verlief der Abiturprozess. Während der Ablauf reibungslos war, gibt es noch verkrustete Strukturen. So sind ausgerechnet im Politik-Abitur nach wie vor nur schwarz-weiß Karikaturen und Statistiken erlaubt, dabei sollte jede Schule die Möglichkeit haben farbig zu drucken. Gerade im Fach Politik ist die Farbgebung von Karikaturen und Statistiken oft essenziell für das Verständnis.

Mangelhaft angelegt war auch das Geld, das in die Idee von beitragsfreien Kitas geflossen ist. Es hätte hingegen in die Qualität dieser fließen müssen, um mehr und besser bezahltes Personal zu sichern. Durch eine bezahlte Ausbildung wären mehr Erzieher zu gewinnen.

Im Bereich Kultur hingegen gab es wenige Probleme und eine befriedigende Leistung.“

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