Schleswig-Holstein – Christopher Vogt: Nach dem Ende der Corona-Maßnahmen muss die Evaluation kommen

Zum Ende der Corona-Maßnahmen erklärt der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt:

Vogt
Christopher Vogt
Freie Demokraten FDP
Beisitzer im Bundesvorstand
Vorsitzender der FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag

„Das Pandemiemanagement war für alle Beteiligten eine große Herausforderung, vor allem weil es an Erfahrung dafür fehlte und leider auch bundesweit an geeigneten Daten mangelte. Dennoch haben wir in Schleswig-Holstein im Rückblick viele richtige Entscheidungen getroffen und vieles besser gemacht als anderswo. Wir hatten zu Beginn schnell und konsequent reagiert, uns später durch ein breit aufgestellten Expertenrat beraten lassen und stets darauf geachtet, dass die Maßnahmen sinnvoll und verhältnismäßig sind. Schleswig-Holstein ist deshalb gesundheitlich, gesellschaftlich und auch wirtschaftlich besser durch diese Pandemie gekommen als andere Regionen. Es war richtig, stärker auf Aufklärung und Überzeugung zu setzen, anstatt auf immer drastischere Maßnahmen, wie dies zum Beispiel in Bayern der Fall war. Auch die Maßnahmen, die auf Bundesebene beschlossen wurden, waren zum Teil problematisch und eher kontraproduktiv, wenn ich zum Beispiel an die sogenannte Bundesnotbremse denke. Anders als in den meisten Bundesländern mussten die Maßnahmen des Landes nur sehr selten von Gerichten korrigiert werden. Mein besonderer Dank gilt Heiner Garg und Matthias Badenhop, die wirklich einen herausragenden Job gemacht haben!

Der Expertenrat war ein wichtiger Baustein für ein erfolgreiches Pandemiemanagement: Wir haben uns hier von Vertretern verschiedener Fachrichtungen beraten lassen, um die Auswirkungen der oft einschneidenden Maßnahmen auf möglichst viele Lebensbereiche abwägen zu können. Ich möchte mich im Namen der FDP-Fraktion bei allen Mitgliedern sehr herzlich für Ihr Engagement bedanken! Mein ganz besonderer Dank gilt aber vor allem den Bürgerinnen und Bürgern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Gesundheits- und Pflegebereich. Ohne das breite Verständnis für die Maßnahmen in der Bevölkerung und dem außerordentlich hohen Einsatz der Pflegekräfte wäre unsere Bilanz heute nicht so, wie sie ist.

Auch wenn wir nun auf ein vergleichsweise erfolgreiches Pandemiemanagement zurückblicken können: Vor uns steht die notwendige Nachbereitung der Pandemie. Es müssen jetzt unter wissenschaftlicher Begleitung unaufgeregt Lehren gezogen werden, damit man auch bei einem möglichen nächsten Mal besser vorbereitet sein kann. Unter anderem sollte geklärt werden, wie wir eine bessere Datengrundlage schaffen können, um schneller und konkreter auf mögliche Gefahren reagieren zu können. Und es muss eine Enquete-Kommission auf Bundesebene gebildet werden, die sich unter Beteiligung der Akteure auf Landesebene mit dem Pandemiemanagement der vergangenen Jahre intensiv beschäftigt.“

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