Freie Demokraten: Interessenabwägung darf nicht einseitig zu Lasten der Bauern gehen
#WolfbleibtWolf. Unter diesem Hashtag hat der Thüringer Bauernverband heute einen Hilferuf bei Twitter veröffentlicht. Die Landwirte beklagen, dass die zuständigen Ministerien noch zu sehr die Augen vor den Sorgen der Weidetierhalter verschließen.
„Wir nehmen die Existenzsorgen der Bauern ernst“, betont Dirk Bergner, landwirtschaftspolitischer Sprecher der Freien Demokraten im Thüringer Landtag. „Auch Weidetiere sind schützenswerte Tiere. Die Interessenabwägung darf nicht einseitig zu Lasten der Bauern gehen.“ Der Zielkonflikt ist seit Jahren bekannt – doch er ist bis heute nicht zufriedenstellend gelöst. Auf der einen Seite steht das anerkennenswerte Bestreben, für mehr Artenvielfalt zu sorgen, auf der anderen die Gefährdung der Weidetierhaltung als besonders artgerechte Tierhaltung.
Thüringen verfügt seit Jahren über einen Plan zum Wolf-Management. Auch eine „Richtlinie für die Gewährung von Zuwendungen und Billigkeitsleistungen zur Vermeidung oder Minderung wirtschaftlicher Belastungen durch den Wolf“ gibt es. Dennoch, so betont Dirk Bergner, „ist und bleibt der Umgang mit dem Wolf ein politisch wie gesellschaftlich breit diskutiertes Thema. Der jetzige Status Quo ist eine Momentaufnahme, nicht weniger, aber eben auch nicht mehr.“ Zu den zu klärenden Fragen gehört, ob der Wolf ins Jagdrecht aufgenommen werden kann. Eine gutachtliche Stellungnahme des wissenschaftlichen Dienstes des Thüringer Landtags, die von den Freien Demokraten in Auftrag gegeben wurde, lässt diese Möglichkeit grundsätzlich zu.