Grüne und FDP fordern schärfere Sanktionen gegen Russland im Fall Nawalny

Annalena Baerbock stellte sich am Montag den Fragen von Chefredakteur Gregor Peter Schmitz bei "Augsburger Allgemeine Live".
Annalena Baerbock stellte sich am Montag den Fragen von Chefredakteur Gregor Peter Schmitz bei „Augsburger Allgemeine Live“.

 Baerbock und Lambsdorff sind gegen einen Weiterbau von Nord Stream 2. Gegenüber unserer Redaktion sagt die Grünen-Chefin: Die Bundesregierung konterkariert internationale Sanktionen gegen Russland.

Die Grünen und die FDP erhöhen nach der Inhaftierung des Kreml-Kritikers Alexej Nawalny den Druck auf die Bundesregierung, die Sanktionen gegen Russland auf die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2 auszuweiten. „Wir können nicht auf der einen Seite Sanktionen gegen Russland verhängen und gleichzeitig eine Gaspipeline bauen, die für Russland ein so wichtiges Prestigeprojekt ist“, sagte die Grünen-Vorsitzende Annalena Baerbock unserer Redaktion. Dabei gehe es um die Glaubwürdigkeit mit Blick auf die internationale Sanktionspolitik gegen Russland nach der Besetzung der Krim und nach dem rechtswidrigen Einmarsch in der Ostukraine: „Die Sanktionen werden durch die Bundesregierung konterkariert, weil sie auf Teufel komm raus an Nord Stream 2 festhält“, kritisierte Baerbock.

Auch der FDP-Außenpolitikexperte Alexander Graf Lambsdorff kritisierte das Festhalten der Bundesregierung an der Fertigstellung umstrittenen Gaspipeline: „Man kann das Projekt Nord Stream 2 und den Fall Nawalny nicht einfach trennen“, sagte Lambsdorff unserer Redaktion. „Russlands Verhalten ist rechtswidrig – und zwar nach internationalem und nach russischem Recht“, betonte der FDP-Politiker. Seine Partei fordere eine Unterbrechung der Baumaßnahmen, um Russland die Gelegenheit zu geben, sein Verhalten zu ändern, sagte der stellvertretende Fraktionschef. „Eine Investitionsruine in der Ostsee liegt aber auch nicht im deutschen Interesse“, fügte er hinzu.

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