Kemmerich/Domke/Hagen/Vogt/Czaja/Rock/Lambsdorff Statements zur Ukraine

Freie Demokraten: Ohne Frieden ist alles nichts

Zum Angriff Russlands auf die Ukraine erklärt Thomas L. Kemmerich, Sprecher der Freien Demokraten im Thüringer Landtag:

Thomas L. Kemmerich
Thomas L. Kemmerich

„Heute ist ein Alptraum wahr geworden, in Europa herrscht wieder Krieg. Voller Entsetzen und voller Bestürzung schauen wir auf den Bruch des Völkerrechts durch Russland. Eines wird klar: Wir brauchen eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU, die den Namen auch verdient. Die Europäische Union muss international schneller handlungsfähig sein und nach außen mit einer Stimme sprechen. Auf den russischen Angriff gilt es, als Staatengemeinschaft in aller Schärfe zu reagieren. Dennoch sollten wir uns bewusst sein, dass sich Russland noch nie durch Sanktionen hat beeindrucken lassen und dass wir die Folgen möglicher Sanktionen mitzutragen haben. Gerade mit Blick auf die Sorgen, die sich die Menschen in Deutschland machen, müssen wir bei aller Betroffenheit zugleich kühlen Kopf bewahren.“

Die Freien Demokraten erinnern an ein berühmtes Zitat von Hans-Dietrich Genscher: „Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles nichts.“

 

Angriff Russlands auf die Ukraine

Zum Angriff Russlands auf die Ukraine äußert sich der FDP-Fraktionsvorsitzende René Domke:

Rene Domke
Rene Domke




„Inzwischen reicht es nicht mehr, von einem Konflikt zu reden, Russland verwendet nicht nur Kriegsrhetorik, sondern handelt auch danach. Der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine bestürzt uns zutiefst. Unsere Gedanken sind jetzt bei der ukrainischen Bevölkerung.

Jeder Tote hätte vermieden werden können, wenn man das Bestreben Russlands früher besser eingeordnet hätte.

Im Land werden wir uns darauf einstellen müssen, dass die notwendigen harten Wirtschafts- und Finanzsanktionen auch Folgen haben werden. Wer jetzt den eigenen wirtschaftlichen Vorteil über Völkerrecht und die Friedensarchitektur Europas stellt, hat nicht verstanden, dass dieser Angriff nicht der letzte sein wird.

Russland ist abhängig von Importen und vom Rohstoffhandel, fast alles Geld der reichen Oligarchen befindet sich aus gutem Grund nicht in Russland, das sind nun die Hebel, an denen die Staatengemeinschaft reagieren muss und vermutlich ist die wirtschaftliche Destabilisierung Russlands auch der einzige Weg, Russland an den Verhandlungstisch zurückzuholen.“

 

HAGEN: Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine

Zum russischen Einmarsch in die Ukraine erklärt der Fraktionsvorsitzende des Landtags-FDP Martin Hagen:

Martin Hagen
Martin Hagen

„Putins Überfall auf die Ukraine ist ein eklatanter Bruch des Völkerrechts und eine Verletzung der europäischen Friedensordnung. Deutschland und seine internationalen Partner müssen mit Härte und Entschlossenheit darauf reagieren. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in der Ukraine.“

Alexander Muthmann, innenpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Bayerischen Landtag, nahm heute in München an einer Demonstration vor der Staatskanzlei teil. Er sagt: „Der russische Einmarsch in die Ukraine ist ein Angriff auf die gesamte Freie Welt. Wir fühlen uns mit den Menschen in der Ukraine angegriffen und stehen solidarisch an ihrer Seite. Wir müssen entschlossen mit allen politischen und wirtschaftlichen Mitteln der russischen Aggression entgegentreten.“

 

Christopher Vogt zu TOP 34A „Völkerrechtsbruch durch Russland nicht hinnehmen“

In seiner Rede zu TOP 34A (Völkerrechtsbruch durch Russland nicht hinnehmen) erklärt der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Christopher Vogt:

Vogt
Christopher Vogt
Freie Demokraten FDP
Beisitzer im Bundesvorstand
Vorsitzender der FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag

„Wir verurteilen diesen Angriffskrieg Russlands auf das Schärfste. Diese Invasion ist durch nichts zu rechtfertigen und muss umgehend beendet werden, wenn der russische Präsident sein Land nicht auf Jahrzehnte isolieren will. Es ist eine absolute Katastrophe, dass mitten in Europa mit kruder Geschichtsklitterung, dreisten Lügen und militärischer Gewalt wieder Grenzen verschoben werden – und dass unschuldige Menschen in der Ukraine völlig sinnlos ermordet werden. Wir stehen in diesen dunklen Stunden an der Seite der Ukraine.

Dieser Angriff ist für meine Generation, die in einer vergleichsweise friedlichen Zeit und während des Zusammenwachsens unseres Kontinents groß geworden ist, eine schlimme Erfahrung, die sich aber auch lange angekündigt hat – nicht erst seit einigen Wochen, sondern spätestens seit 2014, als der Angriff auf die Ukraine begonnen hat. Wir dürfen diese Aggression und imperialistische Logik Russlands nicht tolerieren und müssen dies mit sehr schmerzhaften Sanktionen beantworten. Die NATO und die EU müssen bei diesem eklatanten Bruch des Völkerrechts glasklar sein und werden nun hoffentlich auch jeweils dauerhaft enger zusammenrücken. Das wird notwendig sein.

‚Der Westen‘ hat in den vergangenen 15 oder 20 Jahren sicherlich auch Fehler im Umgang mit Russland gemacht. Dies rechtfertigt jedoch in keiner Weise diese Aggression. Die zunehmende Entfremdung in den letzten Jahren hat eine ganz klare Ursache: Russland geht es nicht nur um die Sehnsucht nach alter Stärke und Größe, sondern im Kern vor allem um die Bekämpfung von Freiheit und Demokratie. Die internationale Ordnung wird von Seiten Russlands nicht anerkannt und das ist ein gewaltiges Problem. Wir erleben einen überwunden geglaubten Kampf der Systeme – nicht nur mit Russland, sondern leider auch mit China und anderen. Deshalb werden jetzt nicht Naivität und Opportunismus gefordert sein, sondern Zusammenhalt mit unseren Verbündeten.

Unsere außen- und sicherheitspolitische Ausrichtung werden wir an diese Realität anpassen müssen. Dazu gehört auch, dass wir unsere Bundeswehr endlich angemessen ausstatten. Das hat übrigens nichts mit ‚Aufrüstung‘ zu tun, sondern ist leider schlichtweg eine verteidigungspolitische Notwendigkeit, denn Russland führt direkt an der Grenze von EU und NATO Krieg. Die Zeiten der ‚Friedensdividende‘ sind leider endgültig vorbei. Dazu gehört übrigens auch, dass man sich nicht moralisch über die Wehrtechnikbranche erhebt. Wir brauchen sie wie unsere Bundeswehr und das transatlantische Bündnis, um den Frieden abzusichern.

Ich will an diesem Tag keine Parteipolitik machen – die Kräfte der politischen Mitte müssen jetzt zusammenstehen – aber es sollte sich auch niemand etwas vormachen, dass diese Eskalation keine innenpolitischen Konsequenzen haben wird: AfD und Linke übernehmen seit Jahren zunehmend einfach die russische Propaganda. Das bestärkt uns in unserer Haltung, dass diese beiden Parteien in Deutschland nicht regieren dürfen. Und es wäre gut, wenn dies Konsens unter den staatstragenden Parteien wäre.

Ich hoffe auch, dass die SPD bei ihrer außenpolitischen Ausrichtung mit Blick auf Russland zukünftig in Gänze klarer wird. Gerhard Schröder ist ja nur das prominenteste Beispiel, wenn wir zum Beispiel auch nach Mecklenburg-Vorpommern schauen. Wenn Herr Schröder seine russischen Jobs nicht umgehend niederlegt, sollte er nirgendwo mehr als Altkanzler der Bundesrepublik auftreten dürfen. Und die vermeintliche Klimastiftung nebenan in Mecklenburg-Vorpommern muss aufgelöst werden. Ich freue mich sehr, dass die Jugendorganisationen von CDU, SPD, Grünen und FDP gemeinsam zur Demonstration gegen diesen Krieg aufgerufen haben. Aber wo ist eigentlich die deutsche Friedensbewegung? Demonstriert sie nur gegen Kriege, die von den USA geführt werden? Das verwundert einen doch schon sehr.

Dieser Angriffskrieg Russlands wird auch landespolitische Auswirkungen haben: Es macht unsere jahrzehntelangen Bemühungen um Völkerverständigung gerade mit Russland kaputt. Viele Menschen haben sich in Schleswig-Holstein und auch gerade hier im Landtag dafür eingesetzt. Wir bedauern dies zutiefst. Und wir werden uns eben auch energiepolitisch unabhängiger von Russland machen müssen. Es steht zu befürchten, dass Erdgaslieferungen, auf die wir zunehmend angewiesen sein werden, zukünftig noch stärker als Druckmittel gegen uns eingesetzt werden.

Wir werden uns also bei der Versorgung mit Gas breiter aufstellen müssen. Ein Flüssiggasterminal in Deutschland ist überfällig und muss weiter vorangetrieben werden. Brunsbüttel ist ein idealer Standort für ein LNG-Terminal, für das wir weiterhin politisch eintreten. Nur mit erneuerbaren Energien wird es nun einmal leider nicht gehen. Wenn wir in diesem Jahrzehnt nicht nur aus der Kernenergie, sondern auch aus der Kohlekraft aussteigen wollen – wohlgemerkt nur aus der Produktion, nicht aus der Nutzung, denn wir werden auf Importe aus unseren Nachbarländern angewiesen sein und haben ja auch ein europäisches Stromnetz – dann werden wir – auch durch den steigenden Strombedarf durch die Elektromobilität und die Digitalisierung – noch mehr auf Gaskraftwerke setzen müssen. Da wir bisher rund 55 Prozent unseres Gasbedarfs mit Importen aus Russland decken, haben wir offensichtlich ein Problem bei der Beschaffung, um das wir uns kümmern müssen. Wir hätten uns heute auch in einem Antrag zum LNG-Terminal bekannt, haben dies nun aber wieder herausgenommen, damit wir einen gemeinsamen Antrag stellen können. Ich denke, dies ist heute das wichtigste Signal.

Wir müssen jetzt mit Blick auf Russland klar sein und uns vor Augen führen, dass wir zu lange zu gutgläubig gewesen sind. Freiheit, Demokratie und Frieden sind in Europa leider nicht selbstverständlich, sondern müssen verteidigt werden. Es geht da nicht nur um die Ukraine, sondern um Europa insgesamt. Ich bin mir sicher, dass wir in Schleswig-Holstein auch unserer humanitären Verantwortung wieder gerecht werden.“

 

BERLIN: Sebastian Czaja, Vorsitzender der FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin, zum militärischen Angriff auf die Ukraine:

Sebastian Czaja
Sebastian Czaja

„Heute ist ein entsetzlicher Tag für Europa und die Welt. Die Ereignisse in der Ukraine erschüttern und beschäftigen uns auch im Berliner Abgeordnetenhaus. Während russische Staatsmedien Falschinformationen und Propaganda verbreitet haben, hat Wladimir Putin einen Angriffskrieg auf die Ukraine vorbereitet und begonnen. Die Angriffe auf die Ukraine sind ein klarer Völkerrechtsbruch und durch nichts zu rechtfertigen. Die Menschen in der Ukraine brauchen unsere uneingeschränkte Solidarität. Wir stehen in der Pflicht, der Aggression in der Ukraine mit einem starken demokratischen Bündnis der Europäischen Union entgegenzutreten, welches für Demokratie und Selbstbewusstsein steht. Wir stehen an der Seite der Ukrainerinnen und Ukrainer, die für ihr Land nichts anderes als Frieden und Freiheit wollen. Diese Entwicklung ist aber auch ein Weckruf für die strategische Orientierung, Rohstoff-, Außen- und Sicherheitspolitik Deutschlands, Europas und seiner Verbündeten. Dieser furchtbare Tag eines Krieges in Europa ist damit auch eine Chance für eine andere gemeinsame Zukunft. Es ist unsere Verpflichtung, diese Chance jetzt zu ergreifen.“

 

ROCK: Freie Demokraten verurteilen russischen Angriff auf die Ukraine

Rene Rock
Rene Rock
  • Solidarität mit den Menschen in der Ukraine
  • Ein Krieg, der alle Menschen in Europa bedroht

René ROCK, Fraktionsvorsitzender der Freien Demokraten im Hessischen Landtag, hat den russischen Angriff auf die Ukraine verurteilt und den Menschen in der Ukraine Solidarität zugesichert. „Wir sind jetzt in Gedanken bei den mehr als 40 Millionen Ukrainerinnen und Ukrainern, die um ihr Leben fürchten“, sagte Rock heute in einer aktuellen Plenardebatte. „Der Krieg, die schlimmste Geißel der Menschheit, ist zurück in Europa. Es ist ein Krieg, der vor allem die Ukraine, aber letztlich alle Menschen in Europa bedroht“, erklärte Rock. Der russische Präsident Wladimir Putin verstoße gegen die Charta der Vereinten Nationen, das Selbstbestimmungsrecht der Völker und die europäische Friedensordnung.

Rock ergänzte: „Heute ist ein schlimmer Tag für Hessen, Deutschland und Europa. Die Grenzen von Diplomatie und Vernunft wurden uns heute aufgezeigt.“ Der Westen müsse nun zusammenstehen und „mit aller Härte“ vorgehen, sagte Rock, der sich skeptisch äußerte, ob Sanktionen ihr Ziel erreichen. Auch mit dem Hintergrund der Erfahrungen des Kalten Krieges, als Hessen an der Grenze des Eisernen Vorhangs lag, sagte Rock: „Die NATO ist unsere Lebensversicherung.“

 

LAMBSDORFF: Militärischer Angriff bricht auf schwerste Weise Völkerrecht

Zum Angriff Russlands auf die Ukraine erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Alexander Graf Lambsdorff:

„Wir verurteilen den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine auf das allerschärfste. Der militärische Angriff bricht auf schwerste Weise das Völkerrecht. Dieses Vorgehen ist unentschuldbar und kann durch Putins fadenscheinige Vorwände in keiner Weise gerechtfertigt werden. Russland ist von der Ukraine in keiner Weise provoziert worden. Erst recht gibt es weder eine bevorstehende nukleare Bewaffnung des Landes oder einen Genozid im Donbass. Diese Aussagen des russischen Präsidenten entbehren jeder tatsächlichen Grundlage. Wir stehen solidarisch an der Seite der Ukraine. Unsere Gedanken sind bei den Menschen vor Ort. Es ist richtig, dass heute die wichtigsten internationalen Gremien zusammentreten, vom Nordatlantikrat über den Rat der Europäischen Union bis hin zum Weltsicherheitsrat. Die Geschlossenheit des Westens muss jetzt zur Entschlossenheit bei der Reaktion werden: Klar und unmissverständlich muss Russland diplomatisch, wirtschaftlich und finanziell hart getroffen werden. Alle Optionen liegen auf dem Tisch.“

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